Zwei Themen beschäftigen heute die schwedishe Presse: Mahindra soll angeblich neuer Favorit sein und der Verfassungsausschuss hat sich zur Rolle der Wirtschaftsministerin im Fall Antonow geäußert.
Aber zunächst zu Mahindra: Derzeit herrscht Optimismus in Indien. Die TTela berichtet heute über die diesbezüglichen Erwartungen der indischen Presse. Diese geht ganz klar von einem Zuschlag für Mahindra aus. Die selbstgesetzte Deadline der Insolvenzverwalter Ende Juni rückt näher und schon in kürze („sekündlich“) würde der Kauf von Saab durch Mahindra bekannt gegeben werden. So zumindest die Spekulationen in der indischen Presse. Ich sage bewußt „Spekulationen“.
Denn ich persönlich bin da gar nicht so sicher wie die indische Presse. Bisher gibt es ja nur Spekulationen und vielleicht auch gezielte Meldungen für die Presse, um den einen oder anderen Verhandlungspartner in Bewegung zu versetzen. Und mehr als Spekulation scheint mir das indische „Presse-Feuer“ nicht zu sein. Ob das Pokerspiel um Saab schon beendet ist, steht noch in den Sternen. Insofern halte ich den Optimismus in Indien noch für verfrüht. Natürlich wünschen sich viele Saab-Freunde Mahindra. Auch ich würde Mahindra zur Zeit lieber sehen als NEVS. Denn bei NEVS bin ich mir nicht über die Finanzierung und die Pläne mit Saab (Stichwort „Elektroauto“) sicher. Zwar soll es bei NEVS im Hintergrund noch einen unbekannten großen Konzern geben. Aber solange dieser nicht genannt wird und vernünftige Pläne hat, ist mir ein finanzstarker indischer Großkonzern lieber. Ich glaube jedoch nicht, dass indische Zeitungen so tiefen Einblick haben und so viel Insiderwissen „anzapfen“ können, um über eine Favoritenrolle Mahindra sicher Auskunft geben zu können. Hier gilt weiterhin: Abwarten und nicht zu früh freuen! Vielleicht gibt es morgen schon die nächste Pressemeldung mit einem neuen Favoriten.
Derweil steht in Schweden die ehemalige Wirtschaftsministerin Maud Olofsson in der Kritik. Der Verfassungsausschuss des schwedischen Reichstags hatte sich mit mehreren Fällen zu beschäftigen. Darunter war auch das Verhalten von Olofsson bei der Saab-Affäre um den Einstieg des russischen Investors Wladimir Antonow. Der Ausschuss kritisiert Olofsson scharf wegen des Vorenthaltens von Informationen. Außerdem wird Olofsson vorgeworfen, dass
sie das Verfahren um den Einstieg Antonows bei Saab unnötig in die Länge gezogen hat. Tja, diese Erkenntnis hatten wir schon früher. Schön, dass das schwedische Parlament dies jetzt auch gemerkt hat. Leider kommt aber diese Erkenntnis für Saab ein Jahr zu spät! Daher wird die scharfe Rüge für Olofsson sehr bald wieder vergessen sein – sie bleibt eine Randnotiz.
So Zukunft (Mahindra) und Vergangenheit (Antonow) habe ich abgehakt. Jetzt noch zur Gegenwart: Wir machen uns gleich zu Dritt auf in den Park zu einem schönen Picknick! Man muss ja das wunderbare Wetter genießen! Viel Spaß heute am sonnigen Pfingstmontag!