Die DI berichtet hier über ein Interview mit mit dem Geely-Hauptaktionär Li Shufu. darin äußerte sich Li über die Möglichkeit, dass im Falle einer Insolvenz von Saab Geely Teile von Saab aus der Insolvenzmasse heraus erwerben könnte.
Interesse bestehe am Markennamen Saab, an der Tochter Saab Parts und an Sevice-Einrichtungen in Trollhättan.
Aus meiner Sicht eine ziemlich eindeutige Geschichte. Geely hat kein tatsächliches Interesse an Saab. Man will die Tochter Volvo vor der Konkurrenz im eigenen Land schützen. Wenn Geely Teile der Saab Automobile AB übernehmen würde, dann könnte kein anderer Konkurrent Saab komplett aus einer möglichen Insolvenz heraus erwerben. Damit könnte auch kein schwedischer Konkurrent für die Geely-Tochter Volvo mehr entstehen.
Daneben könnte man auch die chinesischen Konkurrenten Youngman und Pang Da davon abhalten mit Saab zusammen zu einem sehr starken Gegner für Geely in China zu werden.
Gleichzeitig will man wohl noch ein bischen Gewinn machen. Es gibt ja genügend Saab-Fahrer, die auch nach einer Insolvenz noch Teile benötigen. Da Saab Parts profitabel ist (ca. 30 Mio. Euro Gewinn pro Jahr), wäre das ein gutes Geschäft für Geely.
Geely scheint mir aber etwas schlecht informiert zu sein. Zunächst gehören die Fabrikgebäude nur teilweise Saab. Auch die Markenrechte wird Geely so nicht erwerben zu können. Die Markenrecht an „Saab“ gehören der ehemaligen Mutter, dem Rüstungskonzern Saab AB. Die Saab Automobile AB darf unbegrenzt die Markenrechte nutzen, aber nur solange die Firma weiterbesteht oder im ganzen verkauft wird. Die Saab AB hat kürzlich bekannt gegeben, dass man die Nutzung des Markennamens einem anderen Unternehmen nicht gestatten wird.