Gestern Abend hat das vom potentiellen Saab-Investor Wladimir Antonow gewünschte Treffen mit der schwedischen Wirtschaftsministerin Maud Olofsson in Stockholm stattgefunden.
Vor ca. drei Wochen hatte die schwedische Reichsschuldenverwaltung dem Einstieg von Antonow bei Saab zugestimmt. Zusätzlich ist aber auch noch eine Zustimmung der schwedischen Regierung, von GM und der EIB als Kreditgeber notwendig. Nach Angaben von Saab liegt die Zustimmung von GM bereits vor. Die Zustimmung der EIB steht jetzt jedoch seit mehreren Wochen ohne Grund aus.
Die schwedische Regierung hat sich trotz der Zustimmung der Reichsschuldenverwaltung bisher nicht geäußert, sondern wollte erst eine Entscheidung der EIB abwarten. Dies war auf immer mehr Unverständnis gestoßen. Deshalb hat sich Antonow am letzten Donnerstag an die schwedische Regierung gewandt und um ein Gespräch mit Olofsson gebeten, um nochmals persönlich seine Pläne für Saab darzustellen und noch mögliche Zweifel auszuräumen.
Gesprächsthema war auch die Kritik, die Antonows Sprecher Lars Carlström vergangene Woche an einige Mitglieder der schwedischen Regierung richtete. Carlström sagte, dass offensichtlich einige Regierungsmitglieder Saab noch vor den nächsten Wahlen in die Insolvenz treiben wollen.
Maud Olofsson hat sich positiv über das Treffen geäußert. Zwar ging es nicht darum, eine Entscheidung für oder gegen Antonow zu treffen. Die Regierung warte weiterhin auf eine Entscheidung der EIB und von GM.
„Antonow berichtete über seine Einstellung und seine Pläne zu Saab, über die Zukunft von Saab und warum er ist bestrebt ist, Schritt für Schritt Geld in Saab zu investieren“, sagte Olofsson. „Er ist ein Geschäftsmann mit Unternehmergeist. Er war nett.“
Auch die wertete Olofsson die Pläne von Antonow vorsichtig positiv: „Es gibt immer Anleger, die ein Gefühl für unterschiedliche Branchen haben; er ist offenbar an der Automobilindustrie interessiert und will auch dort gute Geschäfte machen. Er hat eine positive Einstellung zu Saab, das halte ich für gut.“
Olofsson stellte fest, dass die Untersuchung der Reichsschuldenverwaltung die Grundlage für die Entscheidung sein werde. Die Reichsschuldenverwaltung hatte keine Gründe gefunden, die gegen einen Einstieg von Antonow sprechen. Trotzdem wird die Regierung weiter abwarten. Nach Olofsson geht es zur Zeit nur um die Frage, ob die EIB und GM dem Einstieg Antonows zustimmen.