Neue Finanzierungsmöglichkeiten für Saab?

Eigentlich gibt es noch keine harten Fakten, dass heisst keine offiziellen Äußerungen. Saab teilte lediglich mit, dass der Produktionsstopp noch bis Mittwoch andauern wird. Aber es sind wohl Informationen an die schwedische Presse durchgesickert.

Noch hat die schwedische Regierung keine Entscheidung getroffen, wie man kurzfristig Saab unterstützen kann. Saab steckt zur Zeit in einer cash-flow-Zwickmühle. Zwar hat Saab grundsätzlich genug Kapital und auch genug Sicherheiten, um den Betrieb am laufen zu halten. Allerdings besteht dieses Kapital größtenteils aus dem EIB-Darlehen. Dieses Geld darf aber nicht für den laufenden Betrieb eingesetzt werden. Zusätzlich sind weite Teile des Anlagevermögens als Sicherheit an den schwedischen Staat verpfändet, der für das EIB-Darlehen bürgt. Dadurch kann Saab aber auf dem freien Kreditmarkt kein Kapital aufnehmen, da Saab kaum Sicherheiten anbieten kann.

Jetzt meldet die schwedische Presse, dass es wohl eine Lösung für dieses Dilemma geben soll. Saab plant, die Teile der Fabrik zu verkaufen und dann wieder dauerhaft zurückzumieten, also ein seit 25 Jahren bekanntes sog. sale-and-lease-back-Geschäft. Dadurch könnte Saab eine Summe im hohen zweistelligen Millionenbereich erlösen. Die Saab-Immobilien waren vor zwei Jahren auf ca. 100 Mio. Euro geschätzt worden.

Käufer der Immobilien wird eine Gesellschaft des potentiellen Saab-Investors Wladimir Antonow sein, die über Antonows litauische Snoras Bank oder über Antonows lettische Krajbanka refinanziert werden soll.

Die schwedische Schuldenverwaltung, die auch dieses Geschäft genehmigen und einige Sicherheiten freigeben muss, wollte sich bisher nicht zu diesem Sachverhalt äußern. Man arbeite weiter an einer Problemlösung für Saab.

Als positive Meldung kann man zumindest mitnehmen, dass Saab grundsätzlich keine finanziellen Probleme hat und dass alle Seiten an einer Problemlösung arbeiten. Dabei geht es nicht mehr um das „ob“ der Lösung, sondern nur noch um das „wie“.

Links: Artikel in der DI, Artikel bei Bloomberg, Artikel in der TTela

Gleichzeitig berichtet die schwedische Zeitung TTela hier, dass eine Studie der Firma Ynnor das Risiko für Unternehmen bewertet hat, in der jetzigen Situation einen Saab zu kaufen. Ynnor war von Geschäftskunden von Saab, bei denen ein Einkaufsvolumen von ca. 1.000 Fahrzeugen besteht, beauftragt worden eine Risiko-Analyse vorzunehmen.

Das Ergebnis dieser Studie ist, dass man keine unmittelbare Gefahr für Saab sieht und ein Kauf von Saab-Fahrzeugen für die Auftraggeber nicht nachteilig ist.

Gleichzeitig gibt es Berichte der Saab-Händler, dass die aktuellen Schlagzeilen sich nicht auf die Verkäufe ausgewirkt hätten. Lediglich einige Geschäftskunden hätten Bestellungen storniert. Aber auch hier dürfte die Ynnar-Risiko-Bewertung für mehr Sicherheit bei den Geschäftskunden sorgen.

 

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