Fortsetzung von Rover 200/25/Streetwise (1995 bis 2005) – Teil 2. 1999 war der Rover 25 als Überarbeitung des Rover 200 auf den Markt gekommen. Rover hatte auf die Kritik am Rover 200 reagiert und den zu hohen Kaufpreis für das Fahrzeug gesenkt. Nach den Wirren um die Trennung von BMW verkaufte sich der „neue“ Rover 25 auch Dank des Sportmodells MG ZR recht gut.
Der Rover 25 war voll im Kleinwagensegment angekommen. Doch leider war die Konstruktion schon über 5 Jahre alt und damit waren bereits neuere Konkurrenten auf dem Markt. Jetzt merkte man auch bei MG Rover, dass nach dem Ende des Rover 100 1998 ein Einstiegsmodell bei MG Rover fehlte. Hier versuchte man gegenzusteuern, indem man eine neue Variante der K-Serie in den Rover 25 einbaute, einen 1,1 Liter Vierzylinder mit 75 PS, und diese Motorisierung als günstigen Einstieg anbot.
Trotzdem wurde es Zeit für eine Ablösung. Ab 2002 gingen die Verkaufszahlen des Rover 25/MG ZR stetig zurück. Aber bei MG Rover war kein Geld für einen Nachfolger vorhanden. Die im Jahr 1998/99 begonnene Entwicklung des Nachfolgers Rover 35 war von BMW nicht an MG Rover weitergegeben worden. Damit hatte MG Rover nichts in der Hand und neues Geld für eine Neuentwicklung war aufgrund der zwar minimierten, aber immer noch vorhandenen jährlichen Verluste der MG Rover Group nicht vorhanden.
So musste der Rover 25 weiterkämpfen. Um zumindest etwas neues zu präsentieren, verlegte sich MG Rover darauf, kostengünstig neue Varianten des Rover 25 auf den Markt zu bringen. Ende der 90er Jahre begann der SUV-Trend in Europa. Auch wurde es langsam Mode, normalen Limousinen oder Kombis einen „SUV-Look“ zu verpassen. Vorreiter war hier zum Beispiel Audi mit dem A6 Allroad.
Diesen Trend machte sich auch MG Rover zu nutze. Man nahm einen Rover 25 und überarbeitete ihn in Richtung SUV. Heraus kam der Rover Streetwise. Der Streetwise wurde leicht höhergelegt, erhielt Front- und Heckschürzen im Offroad-Look, bekam eine Dachreeling und innen ein überarbeitetes Armarturenbrett. Daneben gab es eine Rücksitzbank mit zwei Einzelsitzen. Motorenseitig wurden nur die stärken Motoren im Streetwise, also die Benziner mit 103 und 109 PS und der Diesel mit 101 PS, angeboten.
Der Streetwise war Vorreiter des SUV-Look im Kleinwagensegment. Kurz darauf gab es einige Nachahmer, wie VW beim Polo Fun oder Citroen mit dem C3 TRX. Der Streetwise erfreute sich einer regen Nachfrage, konnte aber den Rückgang der Verkaufszahlen beim Rover 25 nicht aufhalten. Klar war deshalb, dass auch der Rover 25 überarbeitet werden musste. MG Rover hatte 2004 immer noch keinen Investor gefunden, daher musste mit geringen Mitteln ein Facelift erarbeitet werden.
Zwischenzeitlich war die Retro-Mode wieder zu Ende gegangen. Das klassische Rover Vieraugengesicht wirkte veraltet. Sportlich-moderne Optik war der neue Trend. MG Rover überarbeitete daher Front und Heck und passte auch die Scheinwerfer auf den neuen Stil an. Innen wurde das zwischenzeitlich altbackene Armarturenbrett überarbeitet, ohne die Grundkonstruktion anzutasten.
Das Facelift erhielt auch der MG ZR. Dabei wurden die Unterschiede zwischen dem ZR und dem 25 wieder etwas kleiner. Nur der erst ein Jahr alte Streetwise nahm nicht an der Umgestaltung teil. Dies war kein „Beinbruch“, denn der Streetwise hatte schon im Vergleich zum alten 25 eine Umgestaltung erhalten und konnte sich so etwas mehr vom Grundmodell Rover 25 abgrenzen.
Die Umgestaltung 2004 war für sich gesehen in Anbetracht der vorhandenen Mittel erfolgreich und verlieh dem Rover 25 ein aktuelles Design. Trotzdem ging der Wagen konstruktiv in sein 10. Jahr und ein Nachfolger war nicht in Sicht. Die Verkaufzahlen gingen daher insgesamt bei MG Rover weiter zurück. Als im April 2005 immer noch kein Investor bei MG Rover einsteigen wollte, musste die MG Rover Group Insolvenz anmelden.
Die Reste von MG Rover wurden 2006 von dem kleineren chinesischen Autohersteller NAC erworben. Dieser ließ die Produktionswerkzeuge nach China verschiffen. Dort entstand eine neue MG-Fabrik – der Name Rover war im Jahr 2000 bei BMW verblieben und wurde an MG Rover lediglich lizensiert. Da der Rover 25 kein Honda-Derivat war und Honda keine Lizenzrrechte besaß, erlebte der Rover 25 noch eine kurze Produktionszeit in China. Gebaut wurde dort ausschließlich der leicht veränderte Rover Streetwise als MG3 SW.
Eigentlich ein recht trauriges Ende für einen guten Kleinwagen, der anfangs seiner Zeit voraus war und einfach zu lange aus der Not heraus produziert wurde. Insgesamt wurden 470.503 Rover 200, 227.943 Rover 25/Streetwise und 82.088 MG ZR in Longbridge hergestellt.