50 Jahre MGB – Fortsetzung von Teil 1. 1962 wurde der MGB auf der London Motor Show der Öffentlichkeit präsentiert. Der neue MGB besaß ein klares modernes Design, gute Fahreigenschaften, zuverlässige Technik und den richtigen Markennamen. Der Wagen wurde sofort zu einem riesigen Erfolg und konnte der Konkurrenz die Rücklichter zeigen. Schon aufgrund des Erfolgs des MGA entstanden bereits Mitte/Ende der 50er Jahre bei der Konkurrenz auch Roadster-Modelle, die insbesondere den amerikanischen Markt erobern sollten.
Erwähnenswert sind insbesondere die Triumph TR-Reihe und der Sunbeam Alpine/Tiger (bekannt aus dem James Bond-Film James Bond jagt Dr. No). Auch diese Roadster von Triumph und Sunbeam waren gute und optisch ansprechende Fahrzeuge, doch in der Summe konnten sie den MGB nicht erreichen. Der MGB war im Gegensatz zu anderen BMC-Fahrzeugen gut verarbeitet und bot zu einem günstigen Preis relativ viel Leistung und sehr gutes Handling. Der Triumph TR4 war bei gleicher Leistung teurer, während der Sunbeam Alpine bei gleichem Preis weniger Leistung und schlechteres Handling bot. Daher blieben die Verkaufszahlen dieser ebenfalls schönen Roadster der Konkurrenz immer deutlich hinter denen des MGB zurück.
Dass Innendesign des MGB kann man über die gesamte Laufzeit als sachlich und nüchtern entsprechend dem Stil der 60er Jahre beschreiben. Auch wenn man heute bei einem britischen Innenraum viel Walnussholz und Leder erwartet – in den 60er Jahren liegt man beim MGB daneben. Gerade die 60er Jahre-Modelle von MG, aber auch Rover, bestechen durch schlichte sportliche Eleganz.
Der MGB konnte in den 60er Jahren auch Erfolge im Rennsport aufweisen. Der MGB nahm erfolgreich an Straßenrennen teil wie der Rallye Monte Carlo, dem 12-Stunden-Rennen von Sebring, Langstreckenrennen in Spa usw., wo er zum Teil gegen deutlich stärkere und teurere Konkurrenten antreten musste, diese mitunter schlug und wiederholt Klassensiege und sogar auf dem Nürburgring einen Gesamtsieg gegen deutlich stärkere Konkurrenz wie Ferrari oder Porsche einfahren konnte.
Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde ein MGB 1963 in einem werksunterstützten Privatteam als Gesamtzwölfter und Sieger der Kategorie „GT-Fahrzeuge 1600 bis 2000 cm³“, 1964 als Werksteam mit dem 19. Gesamtrang und 1965 wiederum als Werksteam mit dem elften Gesamtrang (Klassenzweiter hinter einem Porsche 904).waren. Ab Mitte der 60er Jahre gab es aber auch eine deutliche Spezialisierung im Rennsport, so dass die recht seriennahen MGB Rennwagen nicht mehr mithalten konnten.
1965 wurde die Coupe-Version des MGB eingeführt, der MGB GT. Der GT erhielt eine von Pininfarina gestylte Coupe-Form mit großer Heckklappe und Notsitzen hinten. Damit wurde der MGB zu einem sehr praktischen Reisecoupe. Schnell ergab sich der Spitzname „Poor man’s Aston Martin“.
Im Verlauf der Jahre wurde der MGB fast jedes Jahr verändert und verbessert. Zunächst führte man 1965 eine verbesserte Variante des B-Serien-Motors mit 5-fach gelagerter Kurbelwelle ein. 1967 übernahm der Roadster die neue Hinterachse des MGB GT. 1969 erhielt der MGB einen eher ungeliebten mattschwarzen Einbaukühlergrill, der 1972 durch einen Chromgrill mit schwarzen Einsatz ersetzt wurde. Daneben gab es u.a. ein Klappverdeck statt eines Steckverdecks, ein neues Sicherheitsarmaturenbrett, neue Türverkleidungen und für die USA sogar Versionen mit Automatikgetriebe und Klimaanlage.
Die Fortsetzung in Teil 3 folgt hier!