Jens Engwall, Vorstandsvorsitzender der Immobiliengesellschaft Hemfosa, hat heute gegenüber der TTela bestätigt, dass NEVS die Saab Fabrik in Trollhättan zurückgekauft hat. NEVS hat also den angekündigten Rückkauf der Saab-Fabrik vollzogen und 50,1 Prozent von Saab Properties von Hemfosa zurückgekauft.
Im Juni 2011 hatte Saab diese Anteile an der eigenen Immobiliengesellschaft nach langen Verhandlungen an die Investmentfirma Hemfosa für ca. 28 Mio. Euro verkauft. Vorangegangen waren Verhandlungen über den Einstieg des russischen Investors Wladimir Antonow. Die schwedische Regierung und die EIB blockierten faktisch diesen Einstieg Antonows. Schon damals wurde spekuliert, dass der Verkaufspreis, der von Hemfosa gezahlt wurde, deutlich zu niedrig war. Auch konnte dieser Erlös Saab nicht vor der Insolvenz bewahren.
Jens Engwall von Hemfosa wollte sich nicht zum Kaufpreis äußern. Er ist aber mit dem Kaufpreis zufrieden und gibt zu, ewas mehr von NEVS erhalten zu haben, als man letztes Jahr an Saab gezahlt hat. Der Kaufpreis dürfte also bei etwas über 30 Mio. Euro liegen.
Auch Anders Torslid von Trollhättans kommunalen Immobilienfirma Tomtab begrüßt den Kauf durch NEVS. Zwar gebe es eine größere Nachfrage nach Büroflächen und auch das Innovatum habe einen gewissen Bedarf an neuen Flächen. Aber es sei unklar, ob die riesige Fläche der Saab-Fabrik mit insgesamt 490.000 qm gebraucht werde. Und damit wäre die Gefahr groß, dass ein Überangebot die Immobilienpreise absenken würden. Man stehe in Kontakt zu NEVS, aber man wisse nicht, was NEVS mit der Saab-Immobilie vorhabe. Möglich sei, dass NEVS die Hallen weitervermiete oder auch selber nutze.
Nur damit ich es richtig verstehe: NEVS hat einen Vorvertrag für Saab und hat die Hälfte der Immobilien gekauft. Was passiert wenn der Saab Del platzt?
Gute Frage! Vielleicht gibts eine Ausstiegsklausel für diesen Fall.
Na, da kann man sich ja mal wieder zu einem Kommentar hinreißen lassen:
GANZ HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH AN HERRN JENS ENGWALL zu der Topprendite von 10% PLUS p. a. ! ! ! So einer fährt nicht SAAB sondern Bentley.
Mehrwertschöpfung durch der eigenen Hände Arbeit ist für den ein Fremdwort und wird gerne den s. g. Sozialneidern überlassen, die vermeintlich nicht zur Kopfarbeit fähig wären. Ich zähle mich persönlich zu keiner der beiden Kategorien und „mache in“ ehrlicher und dennoch geistiger Mehrwertschöpfung ein überdurchschnittliches, vergleichsweise aber wohl eher bescheidenes Einkommen. Jawohl, das geht. Und mir ist es lieber so.
Wenn es in Schweden noch eine Grunderwerbsteuer gibt, die der unsrigen nicht ganz unähnlich ist, dann feiert Herr Engwall heute gemeinsam mit den höchsten (Land-) Kreisen. Möge ihm ein Flusskrebs oder ein Champagnerkorken im Halse stecken bleiben …
… andererseits muss man natürlich eingestehen, dass ein VM am Werdegang von Saab auch nicht ganz unbeteiligt war. Gerne glaube ich ihm seinen Enthusiasmus für die Marke, aber vertragssicher, verhandlungsfähig und zum Realisten hat ihn das ja wohl irgendwie auch nicht gemacht, oder?
Die Veräußerung von Saab-Vermögenswerten, um Liquiditätsprobleme zu lindern, war nichtmal mehr das Anfang vom Ende, sondern nur noch dessen elendige Verlängerung. VM hat eine Leiche gekauft.
Man müsste Saab schon obduzieren und forensisch analysieren, um so spät (posthum und im Nachhinein) den Zeitpunkt von Saabs Tod überhaupt noch einem bestimmten Jahr zuschreiben zu können.
Wann genau ist Saab eigentlich gestorben? Weiß das hier jemand? Ich weiß es nicht! Ich weiß nur, dass die verdammt tot sind. Toter als tot. Am totesten, quasi.
Immer diese Schwarzmalerei. War heute wieder im 95 unterwegs und dachte mir nur wie schwierig es wäre ein anderes Auto zu fahren. Platzangebot, Komfort und Agilität möchte ich nicht missen.
NEVS scheint nicht die beste Konstellation zu sein. Das kann aber auch ein Überführungskonstrukt sein. Könnte durchaus sein, dass im Hintergrund neue Partnerschaften entstehen, die Saab wieder/ endlich auf einen erfolgreichen Weg führen. 150.000+ Einheiten pro Jahr könnten für den Break Even reichen – ohne eine blutsaugende Mutter im Nacken, die das Wort Synergieeffekt neu definiert und für sich auslegt.
Herbert Hürsch hat die Situation sehr realistisch eingeschätzt, dass hat mit Schwarzmalerei nichts zu tun.
Saab sollte abgewickelt werden und genau dies ist geschehen. Wenn sich die weltweite Saab-Fangemeinde sich mit der Relität abgefunden hat, wird sich in ein paar Wochen niemand mehr außerhalb Trollhättans groß dafür interessieren.
Dann im Herbst werden wir wahrscheinlich mehr und genaueres erfahren. Es ist als ziemlich sicher anzunehmen, dass in Trollhättan nie mehr Autos in Großserie gebaut werden, auch keine elektrischen.
Dies ist der Wunsch der schwedischen Regierung und deshalb erhielt NEVS den Zuschlag, bzw. genau deshalb wurde NEVS gegründet.
Dem letzten Absatz von Herbert Hürsch „Ich weiß nur, dass die verdammt tot sind. Toter als tot. Am totesten, quasi.“ ist nichts hinzuzufügen, er ist die bittere Realität.
Auch aus Schleswig-Holstein ein Mini-Kommentar:
Stimme momentan schon eher blueperformance zu – so wie dort beschrieben, ist es doch eigentlich auch irgendwie angedacht. Nur weil derzeit nichts an die Öffentlichkeit dringt und wir auch nicht hinter die Kulisse sehen können (auch Herbert Hürsch nicht), kann nicht mit Bestimmtheit von einem Verstorbenen ausgegangen werden – dies wird auch nicht zur Tatsache, wenn man diese Behauptung noch irgendwie steigern möchte und mehrfach in seinen Ausführungen unterbringt.
Einfach mal beobachten was sich künftig so tut (beispielsweise Markenrechte oder auch Zusammenarbeit mit Partnern) – beim derzeitigen Stand ist doch wirklich vieles möglich.
„Wann genau ist Saab eigentlich gestorben?“
Eine interessante Frage!
Ich tendiere zu der Ansicht, dass es der Zeitpunkt, als GM Saab zu 100% übernommen hat war. Das war das Todesurteil für Saab, denn die Amerikaner haben Saab nie begriffen und der Versuch daraus einen Premiumhersteller ala Lexus zu machen musste scheitern.
Seither war Saab ein Dauerpatient, nach einem letzten Aufbäumen hat der Konkursverwalter jetzt dafür gesorgt, dass die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet werden.
Für GM war Saab trotzdem ein gutes Geschäft, denn sie bekamen Technologie, zu deren Entwicklung sie selbst nie in der Lage waren. Durch die gezielte Führung des Unternehmens in der Verlustzone, wurde letztendlich gutes Geld verdient.
KARL DU HAST RECHT – PUNKT AUS UND ENDE !!
MACHT EUCH DOCH SELBER NICHTS VOR