NEVS kauft Saab (?)

Nach den Informationen von Saabsunited ist NEVS der Käufer von Saab. Dies soll heute um 13 Uhr auf der Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Des weiteren sind auch schon die Eckpunkte der Planungen von NEVS bekannt. Diese Eckpunkte könnten vielleicht für etwas Beruhigung bei den Saab-Freunden sorgen, insbesondere bezüglich Saab Parts.


NEVS wird zunächst einen Saab 9-1 entwickeln und produzieren. Dieser 9-1 wird elektrisch angetrieben und auf einer japanischen Plattform basieren. Zusätzlich will NEVS den Saab 9-3II mit Hybridantrieb entwickeln und anbieten. Daneben wird NEVS den Saab 9-3III auf Basis der Phoenix-Plattform mit eXWD Hybridantrieb fertig entwickeln.

NEVS hat sich eine Option für den Kauf von Saab Parts einräumen lassen. In 3 Jahren kann NEVS Saab Parts für 200 Mio. Euro kaufen. In dieser Zeit wird die Reichsschuldenverwaltung mit Saab Parts das Saab Parts Händlernetz wieder aufbauen und Saab Parts zukunftssicher restrukturieren.

Als zweites Standbein soll in Trollhättan eine Batterieproduktion für E-Autos aufgebaut werden, um unabhängig von dritten Anbietern zu werden. Auch will NEVS in Trollhättan noch Bioenergie produzieren.

Insgesamt hören sich diese Pläne ganz gut an. Vor allem die jetzt gefundene Zusammenarbeit mit Saab Parts erscheint mir positiv zu sein. Aber natürlich sind das alles erst einmal offiziell nicht bestätigte Absichtserklärungen. Die Pläne müssen durchgeführt werden und natürlich muss die Finanzierung auch langfristig stimmen! Mal sehen, was es noch auf der Pressekonferenz gibt.

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8 Antworten zu NEVS kauft Saab (?)

  1. Herbert Hürsch schreibt:

    Schon mal herzlichen Glückwunsch an NEVS! Wofür? Dafür, dass sie die Insolvenzverwalter und die schwedische Regierung sehr geschickt an die Wand gespielt haben.

    Die schwedische Regierung darf nun 3 Jahre lang beweisen (und dafür Steuergelder verbrennen), welchen Wert SAAB Parts AB womöglich mal für NEVS darstellen könnte. Das wohl wahrscheinlichste Szenario ist, dass SAAB Parts dafür zu einem Zulieferer für NEVS aufgebaut werden müsste. NEVS kann jetzt immer neue Forderungen an die SAAB Parts AB stellen und die Höhe der Hürde für eine in Aussicht gestellt Übernahme selbst bestimmen. das ist besonders dann praktisch, wenn man schon jetzt weiß, dass man gar nicht übernehmen möchte, dafür später aber andere verantwortlich machen möchte.

    Stimmt, „insgesamt hören sich die Pläne ganz gut an“.

    NEVS kann sich jetzt drei Jahre lang zurücklehnen, seine Batterieproduktion und seine Bioenergiesparte mit europäischem Know-How in Ruhe aufbauen, die Automobilbaupläne anschließend für gescheitert erklären, da man in der SAAB Parts AB keinen geeigneten, kostendeckend arbeitenden Partner/Zulieferer gefunden habe, weshalb man auch das Interesse an einer Übernahme verloren habe. Dann kann NEVS sich mit seinen Batterien und der Biospritproduktion nach China verlagern und von dort aus genüsslich die Diskussion in Schweden verfolgen, in der es darum gehen wird, ob die Politik nur versagt habe oder ob es womöglich gar Begünstigte und Bestechung gab.

    Stimmt, „insgesamt hören sich die Pläne ganz gut an“.

    Da die Entwicklung eines 9-1 vermutlich zufällig auch mind. drei Jahre brauchen wird, hat vorher ja auch niemand einen Grund unruhig zu werden. Und zur Beruhigung werden ja in irgendeiner Ecke vielleicht ab 2014 auch noch 127 alte 9-3 II zusammengeschraubt (aber auch nur dann, wenn sich seine Entwicklung zum Hybriden nicht verzögert). Vom 9-1 und dem 9-3 III werden der Öffentlichkeit sporadisch Zeichnungen, Renderings und vielleicht auch mal ein nicht fahrfähiges Modell präsentiert, um die Mär so lange wie nötig aufrecht zu halten. Vielleicht beglückt man SAAB-Freunde ja sogar mit einer hübschen Buntstiftzeichnung eines 9-5 III (mit den üblichen 24 bis 30 Zoll Felgen, die für derartige Zeichnungen – aus welchem Grund auch immer – ein Dogma zu sein scheinen)? So beweist NEVS dann, wie ernsthaft die Ambitionen und wie weitreichend die Pläne gewesen seien, die man nun (2015) nach intensivem Bemühen leider und mit allergrößtem Bedauern für gescheitert erklären müsse.

    Stimmt, „insgesamt hören sich die Pläne ganz gut an“.

    Nochmals Glückwunsch an NEVS.

    P.S.
    Apropos gute Pläne, wenn man erst mal über den Køttbullartellerrand hinausschaut, dann stehen da plötzlich jede Menge Autos zur Wahl, mit denen man genauso gut von A nach B kommt.

    • Detlef Rudolf schreibt:

      Eine wirklich blühende Negativ-Phantasie – einige können halt nicht anders !

      • Ded schreibt:

        Hört sich nicht schön an aber ich fürchte ebenfalls, dass es ähnlichh kommen wird.
        Man muss schon mal die rosa Brille abnehmen. Was wurde denn in Aussicht gestellt?

        Ein 9-1 als E-Mobil. Dauert entweder einige Jahre in der Entwicklung oder es kommt irgendein umgelabelter I-MIEV (oder was auch immer). Zu erwartende Stückzahlen p.a. sind sicherlich keine 5stelligen Werte.
        Das Risiko für SaabParts etwas gezahlt zu haben falls das Vorhaben Saab wiederzubeleben scheitert ist geschickt an den schwed. Steuerzahler ausgelagert. Klappt alles, dann kann man SaabParts billiger kaufen als jetzt gefordert, wenn nicht zahlt der Steuerzahler.
        Ein 9-3II als Hybrid, hier muss ja wegen der Lizenzen auch erst mal das Motoren-/Getriebeproblem gelöst werden, dauert also sicherlich auch mal wenigstens 1 bis 1,5 Jahre bis so ein Modell spruchreif wird.
        Weiterentwicklung 9-3III auf der Phönix-Plattform? Schaun wir mal, ob dafür nicht das Geld ausgeht.

        Ich würde mich grundsätzlich durchaus als positiv eingestellten Mensch bezeichnen aber hier habe ich einfach den Glauben verloren. Für mich tritt eher das von „Herbert Hürsch“ sicherlich sehr negativ beschriebene Szenario ein. Letzlich wird man jedoch erst in etwa 1 bis 2 Jahren beurteilen können, in welche Richtung es sich entwickelt.

      • Sarg 9-5 II schreibt:

        Man muss leider zugeben, dass sich schon seit Jahren immer die Phantasie derjenigen als die blühendste erwiesen hat, die irgendwo bei SAAB eine Wende zum Besseren und untrügliche Anzeichen für eine rosige Zukunft ausgemacht haben wollten.

        Ich fürchte, dass das Szenario von Herbert durchaus realistisch sein könnte. Aber nun bin ich erstmal gespannt, welchen Informationsgehalt die Pressekonferenz aufweisen und wie diese unsere Phantasien beflügeln wird …

        Hoffentlich werden wir positiv mit ehrgeizigen Plänen und greifbaren terminlichen Zielen überrascht. Was nicht heißen soll, dass ich genug Phantasie hätte, ernsthaft an so etwas zu glauben. Man darf dennoch gespannt sein.

    • blueperformance schreibt:

      Der neue Besitzer kann bei der Parts AB einen Service (der ausgestaltete und bepreisen) einkaufen oder selber ein Vertriebsnetz aufbauen. Angebot und Nachfrage. Ich sehe die Parts AB in keiner schlechten Situation. Man hat bewiesen, dass man ressourcengerecht einen Markt nach dem anderen wieder regelt und Ersatzteillieferungen langsam wieder hochzieht.

    • Dieter schreibt:

      Wirklich klasse, Herr Hürsch. 100% getroffen. Wir Europäer glauben immer noch an das gute im chineschischen Geschäftsmann und das wird uns in einigenJahren an den Rand des Ruins bringen.
      Alle hochentwickelten Kulturen sind irgendwann kaputt gegangen, weil sie der Meinung waren, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und da scheinen uns die Schweden im Moment noch etwas voraus zu sein. Es hat sich Gutgläubigkeit mit Dummheit gepaart und das kostet einer legendären Automarke den Kragen. Schade!!!!

  2. Saab 9-3 schreibt:

    Ich hoffe das es nicht so kommt wie es doch sehr treffend formuliert wurde.

    Ach wäre das doch schön gewesen, es kommt ein neuer Käufer, die Produktion wird sofort wieder angefahren:
    Es werden sofort Sondermodelle (z.B. anniversary 65 Years Saab) lanciert.
    9-3 und 9-5 werden wieder produziert, letzterer sogar als SportCombi wie gezeigt bis 2017 mit VM’s Lizenz von GM. Sogar der 9-4x kommt direkt auf den Herbst, da Volvo ja von seinem SUV XC60 schon mehrere 1000 Stk. Verkauft hat, schreit der Markt förmlich danach.

    So ganz nebenbei wird natürlich weitergeforscht und Hybrid und eXWD wird präsentiert auf der IAA bestellbar ab sofort, lieferbar ab Frühjahr 2013.

    Die konventionellen Modelle spühlen genügend Geld in die Kassen, alle Arbeiter und Ingenieure und Zulieferer haben ihre Arbeit wieder, es geht kein KnowHow verloren.

    Das alles hätte der schwedische Staat zu 1/3 und SAAB AB(Aeroplan) zu 1/3 und Scania zu 1/3 locker hingekriegt. Und in 3 Jahren wäre SAAB Automobile wieder flott gemacht gewesen.
    Der Steuerzahler hätte Mia von Euros gespart und man hätte 2015 in aller Ruhe nach neuen, seriösen Käufern Ausschau halten können, um dann sogar mit Gewinn für alle Beteiligten verkaufen zu können….

    • Sarg 9-5 II schreibt:

      Ja, das tut schon weh. Der Staat hätte schon anstatt von VM einspringen oder VM entsprechend unterstützen müssen …

      Hätte, hätte, könnte, müssen, sollen können. Traurig, wie wenig Wert Schweden auf sich selbst als Standort und seine Geschichte als erfolgreiche Industrienation legt. SAAB-Autos sind mit dieser Geschichte jedenfalls untrennbar und dauerhaft verknüpft, egal was nun wird.

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