Die neue Reihe 9-5 stärkt die Position von Saab im mittleren Premium-Segment, sie wird der Nachfolger des Erfolgsmodells 9000 mit zwei unterschiedlichen Karosserieformen, Limousine und Kombi. Die Limousine wird 1997 eingeführt, der Kombi folgt ein Jahr später und ist der erste Kombi der Schweden nach dem Saab 95 aus dem Jahr 1959. Beide werden vom norwegischen Saab Designer Einar Hareide entworfen.
Das selbstbewusste Styling übernimmt klassische Designelemente des 900 Modells der zweiten Generation – die ansteigende, keilförmige Gürtellinie, der Übergang zur C-Säule in Form eines Hockeyschlägers, die Formgebung der vorderen Leuchteinheiten und die ovalen Türgriffe sind für Saab typische Stylingmerkmale. Der 9-5 erhält ebenfalls die muschelförmige „Clamshell“-Motorhaube, die zuletzt auch bei den Serien 99/900 zum Einsatz kam. Die an ein Coupé erinnernde Dachlinie der Limousine und der integrierte Heckspoiler führen zu einem ausgezeichneten Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,29, der damals von keinem anderen Saab aus der Serienproduktion erreicht wird.
Im Innern zeigt der Saab 9-5 eine Weiterentwicklung der vom Flugzeugbau inspirierten Cockpit-Gestaltung des Saab 9000 mit integrierter Mittelkonsole und einem Instrumententräger, der den Fahrer in den Mittelpunkt stellt. Auch der hoch gelobte Sitzkomfort des 9000 gehört beim 9-5 zum Fahrerlebnis. Haptik und Formgebung zahlreicher Bedienelemente setzen bewährte Saab Traditionen fort, das gilt zum Beispiel für das Zündschloss zwischen den Vordersitzen. Wie die früheren Saab Limousinen erhält auch der 9-5 eine umklappbare Rücksitzbank zur praktischen Erweiterung des Laderaums.
Verbesserungen der Fahrqualität und eine Senkung des Geräuschpegels im Innenraum wurden durch die Montage der vorderen und hinteren Radaufhängungen an isolierten Hilfsrahmen erzielt. Zum ersten Mal kommt eine Mehrlenker-Hinterachse zum Einsatz. Auch die Karosseriestruktur wird weiterentwickelt und verbessert – die Knautschzone im Frontbereich wird optimiert, und eine „Pendelbewegung“ der unteren B-Säule sorgt für einen effizienteren Schutz bei einem Seitenaufprall. Saab Active Head Restraints (SAHR) an den Vordersitzen verringern das Risiko von Nackenwirbelverletzungen bei einem Heckaufprall.
Der 9-5 Kombi – in Schweden als SportCombi auf den Markt gebracht – wird parallel zur Limousine konzipiert und zeichnet sich ab der B-Säule durch ein komplett eigenständiges Heckstyling aus. Die geneigte Heckklappe gibt dem Fahrzeug eine sportliche Optik und betont die Qualitäten des Fahrzeugs als geräumiger Lifestyle-Kombi. Besonders auffällig am Heckdesign sind die weit herumgezogene Glasscheibe und die vom Flugzeugbau inspirierten, im Gepäckraumboden eingelassene Schienen zur sicheren Beförderung von Zuladung. Die Heckklappe hat eine integrierte Beleuchtung; als Sonderausstattung steht eine extrem belastungsfähige herausziehbare Bodenplatte zum einfacheren Be- und Entladen zur Verfügung.
Bei Modelleinführung erhält der 9-5 den weltweit ersten asymmetrisch aufgeladenen Motor, ein V6-Triebwerk mit 200 PS Leistung. Bei diesem Motorenkonzept wird der Turbolader von nur drei Zylindern angetrieben, lädt aber im Gegenzug alle sechs Zylinder auf. Als weitere Motoren mit Light Pressure Turbo stehen ein 2,0-Liter-Triebwerk mit 150 PS und ein 2,3-Liter-Motor mit 170 PS zur Verfügung. Beide sind mit Ausgleichswellen zur Optimierung der Laufkultur ausgestattet.
2002 gibt es im Rahmen der Modellpflege weitere Verbesserungen am Fahrwerk, an den Radaufhängungen und am Antriebstrang sowie ein dezentes Facelifting vorne und hinten. Zwei Dieselmotoren, ein 125 PS starker Vierzylinder und ein neuer V6-Motor mit 177 PS, ergänzen das Motorisierungsangebot. Der V6, der von Isuzu stammt, wird wegen anhaltender Probleme aber schon 2005 aus dem Programm genommen.
Die Motorenentwicklung findet schließlich ihren Höhepunkt in einem 260 PS starken 2,3-Liter-Turbomotor für die Topmodelle der Designlinie Aero. 2005 führt Saab außerdem den ersten BioPower-Motor ein, der sowohl mit Benzin als auch mit E85 in jedem beliebigen Mischungsverhältnis gefahren werden kann.
Insgesamt werden 483.593 Fahrzeuge produziert.
Innovative technische Ausstattungen:
- Night-Panel-Funktion, schaltet die Beleuchtung aus und dimmt die Instrumente
- Geänderte Skaleneinteilung des Tachometers im niedrigen Geschwindigkeitsbereich zur Erhöhung der Ablesegenauigkeit
- Konstant auf 6°C gekühltes Handschuhfach zum Aufbewahren von Erfrischungsgetränken
- Elektrisch ventilierte Vordersitze zur Verbesserung des Sitzkomforts
- Höherer Blendschutz durch geteilte Sonnenblenden
- Aktivkohlefilter zur Verbesserung der Innenraumluft
- Aktive Kopfstützen (Saab Active Head Restraints, SAHR) für die Vordersitze
- Bi-Xenon-Scheinwerfer für eine bessere Ausleuchtung der Fahrbahn (ab 2001)
- BioPower-Motoren, geeignet für den Betrieb mit Ethanol (E85) oder Benzin (ab 2005)
alle Fotos © Saab Automobile AB
Moin,
ich fahr einen dieser schönen Kombis (in Arc-Version, Modelljahr 2003) und finde den Wagen optisch auch heute noch durchaus vorzeigbar …. eine zeitlose Schönheit!
Jup,
dem stimme ich zu, er ist eine zeitlose Schönheit.
Auch wenn meine Saabiene (MY2002 AERO; 248 TKm) langsam sich mit dem Defektteufel einlässt, trennt uns so schnell keiner.