Vor wenigen Minuten ist die Pressekonferenz der Saab-Insolvenz-verwalter Hans L. Bergqvist, Anne-Marie Pouteaux und Kent Hägglund (nicht anwesend) zu Ende gegangen. Um es vorweg zu sagen: Es gibt nur einige kleinere Neuigkeiten aber noch keine Entscheidungen. Hier mal eine Zusammenfassung der Infos, insbesondere über den Stand der Insolvenz, über die möglichen Interessenten und über den Verkauf des Saab-Museums:
Das Saab-Museum war von den Saab- Insolvenzverwaltern zum Verkauf angeboten worden. Interessenten konnten bis gestern Mittag 12 Uhr für das Museum im ganzen oder für einzelne Museumsstücke Angebote abgeben. Interessiert war das Innovatum Science Center, das mit Unterstützung der Stadt Trollhättan und von Saab Clubs das Museum als ganzes erhalten wollte. Daneben wurde noch bekannt, dass das Stockholmer Nationalmuseum ein Angebot für den Ursaab 92001 (Bild rechts oben), den ersten Prototyp des Saab 92 aus dem Jahr 1946, abgegeben hatte.
Allerdings gibt es bis heute noch keine grundlegenden Entscheidungen der Insolvenzverwalter über die Zukunft des Museums. Insgesamt 500 Einzelgebote sind bis zum Ablauf der Gebotsfrist am Freitag bei den Insolvenzverwaltern eingegangen. Jetzt sollen nächste Woche diese Gebote gesichtet und ausgewertet werden. Die Insolvenzverwalter hoffen, bis Ende der nächsten Woche über den Verkauf des Museums entscheiden zu können.
Daneben gab es einige wenige Informationen zu den Interessenten. Die Insolvenzverwalter teilten mit, dass man mit zwei bis drei Interessengruppen in Kontakt stehe. Zwar habe GM strategisch entschieden, keine Lizenzen mehr zu erteilen. Doch im „wirtschaftlichen Sinne“ gebe es immer Möglichkeiten. So die Sicht der Insolvenzverwalter. Die Insolvenzverwalter wollen weiterhin zunächst versuchen, Saab im ganzen zu verkaufen.
Dann noch ein paar Infos zum Ablauf des Insolvenzverfahrens. Man habe immer noch nicht das ganze Inventar von Saab gesichtet. Die Insolvenzverwalter sind jedoch zuversichtlich, dies in der nächsten Woche abschließen zu können. Es seien nur noch sehr wenige finanzielle Mittel bei Saab vorhanden. Daher müsse man jetzt schnell handeln. Zusätzlich sei es auch notwendig, die Mitarbeiter zu halten. Auch dazu sei ein schneller Abschluss des Insolvenzverfahrens notwendig. Nach Meinung der Insolvenzverwalter wird sich in den naächsten zwei bis drei Wochen herauskristallisieren, welcher Interessent das beste Angebot und den besten Übernahmeplan vorgelegt hat. Die Namen der Interessenten wollten die Inslvenzverwalter nicht nennen.
Nun ja, wenig Information. Aber jetzt sollten die Verwalter mal „Gas geben“. Das Problem haben sie erkannt. Warum sie aber eine gefühlte Ewigkeit brauchen, um das Inventar von Saab aufzunehmen, bleibt mir unerklärlich. Zumindest scheint man jetzt endlich die direkten Verhandlungen mit den potentiellen Investoren aufzunehmen. Die Anzahl von drei möglichen Investoren entspricht den mir bekannten Informationen. Der dritte „große Unbekannte“ ist aus meiner Sicht ein Wackelkandidat. Ernsthafte Absichten haben bisher lediglich Youngman und Brightwell geäußert. Beste Chancen scheint nach jetzigem Stand Youngman zu haben.
Zwischenzeitlich hatten Youngman und Brightwell mitgeteilt, dass sie für ein endgültiges Angebot noch weitere Informationen durch die Insolvenzverwalter benötigen. Ich hoffe, dass dies jetzt – nachdem die Bestandsaufnahme fast abgeschlossen ist – endlich passieren wird oder vielleicht zwischenzeitlich schon geschehen ist und die Interessenten tatsächlich unverzüglich bindende Angebote abgeben. Die Zeit läuft!