In der schwedischen Presse gibt es heute Berichte, dass Geely Interesse an Saab hätte und gleichzeitig das Interesse von Youngman an Saab etwas „erlahmen“ würde.
Angeblich habe Geely bereits Gespräche mit dem Saab-Administrator Guy Lofalk aufgenommen.
Anhaltspuunkt für einen möglich Ausstieg von Youngman sei die verzögerte Überweisung des Vorschusses von 70 Mio. Euro an Saab. Diese Gelder waren schon letzte Woche von Youngman angekündigt worden, sind aber bisher nicht bei Saab eingetroffen. Gleichzeitig sei man bei Saab irritiert über die verzögerte Bereitstellung von finanziellen Daten für die NDRC durch Youngman. Geely könnte daher eine Option für Saab sein. Sei es, um einen Ersatzpartner für Saab zu finden oder um Youngman verhandlungstaktisch unter Druck zu setzen.
Ich halte einen Einstieg von Geely bei Saab nicht für optimal. Optisch mag es zwar nett wirken, dass die schwedischen Automobilfirmen Volvo und Saab unter einem Konzerndach vereinigt werden. Aber in der Realität dürfte das Ergebnis sein, dass Saab zur Filliale der stärkeren Schwester Volvo wird. Volvo sucht Ingenieure, da wäre die starke Saab-Mannschaft willkommen. Für die Marke Saab und die Produktion von Saab-Fahrzeugen gibt es aber kaum eine Verwendung in der Volvo-Welt. Beide Marken bedienen die fast gleiche Zielgruppe, beide haben die gleichen Fahrzeugsegmente im Angebot.
Wie die Zukunft von Saab bei Volvo aussieht, hat Geely ja schon vor einigen Wochen klar gemacht, als es um die Ausschlachtung von Saab bei einer möglichen Insolvenz ging (vgl. Artikel hier). Interesse bestand laut Geely damals am Markennamen Saab, an der Tochter Saab Parts und an Sevice-Einrichtungen in Trollhättan. Der Erwerb des Markennamens sollte aber wohl nur dazu dienen, andere Autofirmen an der Verwendung des Namens Saab für Pkw zu hindern.
Geely ist daher aus meiner Sicht eine Sackgasse bzw wohl das Ende für Saab.