Was machen die Saab-Manager heute?

Ein echter Neuanfang für Saab ist bisher nicht in Sicht. NEVS verhandelt mit den verschiedensten Partner und will zunächst den Saab 9-3 als Elektroauto herstellen. Doch noch hat NEVS noch ist nicht einmal die Nutzung des Markennamens sicher. Am Freitag hat NEVS dann den Namen des Human Resources Manager bekannt gegeben. Es ist Brigitta Jäghem. Jetzt sollen vor allem Ingenieure und Büroangestellte gefunden werden. Aber ob diese ehemaligen Saab-Angestellten, die gute Jobaussichten haben, sich in großer Zahl zu NEVS mit unbekannten Plänen locken lassen, halte ich mehr als fraglich. Noch ist aber noch nicht einmal der Kaufpreis vollständig bezahlt. Solange kann NEVS die Saab-Fabrik noch nicht nutzen.

Aber was macht eigentlich das frühere Saab-Managementteam? Hier einmal ein Überblick:

Simon Padian – Chef-Designer

Padian ist von der Agentur Hareide Design in Göteborg rekrutiert worden. Hareide Design hat vor einiger Zeit auch den ehemaligen Saab-Designer Anders Gustafsson angestellt.

Kjell ac Bergström – CEO der Saab Automobile Powertrain AB

Zur Zeit ist Bergström Mitarbeiter der Insolvenzverwalter. Bis September 2012 – dann ist er für alle Vorschläge offen, sagt Bergström, der Ende Juni 67 Jahre alt geworden ist.

Anders Svensson – Produktionsmanager für den Saab 9-3 und 9-5

Seit Mai 2012 ist Svensson Vize-Präsident für den Kauf und Bestellung von Antriebssträngen bei Volvo.

Kristina Geers – Chefjuristin

Kristina Geers arbeitet heute als Wirtschaftsanwältin in der Kanzlei Hammar in Trollhättan, nachdem sie vorher für die Insolvenzverwalter in den vergangenen sechs Monaten gearbeitet hat.

Martin Larsson – Business Development Director

Larsson war 2011 Favorit für den Vorstandsposten bei Saab. Heute ist er Mitinhaber der Firma Nio Technology in Trollhättan und führt sein eigenes Wirtschaftsberatungsunternehmen mit dem Fokus auf operative und strategische Unterstützung.

Goran Ejbyfeldt – Leiter Produktion und IT

Seit Dezember 2011 ist Ejbyfeldt IT-Director für die Region Västra Götaland.

Eric Geers – Pressechef

Eric Geers ist jetzt neuer Mitarbeiter der chinesisch-italienischen Marke Qoros und arbeitet dort als Pressechef für Europa.

Mats Fägerhag – Technischer Direktor

Fägerhag hat bei Volvo Cars im Januar 2012 angefangen und ist jetzt Leiter einer neuen Abteilung – Alliance Office, das externe Partnerschaften mit anderen Akteuren in der Automobilindustrie entwickeln soll.

Gunnar Brunius – Produktionsvorstand

Seit Mitte Dezember 2011 ist Brunius Mitarbeiter bei Volvo Aero als Produktionsvorstand.

Victor Muller – Präsident und Besitzer von Saab Automobile

Victor Muller konzentriert sich jetzt auf den Sportwagenbauer Spyker. Muller konnte neue Geldgeber gewinnen und so das Überleben von Spyker trotz der Saab-Insolvenz zunächst sichern.

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5 Antworten zu Was machen die Saab-Manager heute?

  1. Geoffrey schreibt:

    Ein Unternehmen besteht ja vor allem aus und durch die Menschen, die es prägen. Die Saab-Truppe muss eine wirklich gute gewesen sein, wenn sie in der Lage war, einen Automobilhersteller, der eben dies nicht mehr tut, nämlich Autos herstellen, derart lange im Rennen zu halten. Tatsächlich müssten zumindest einige der einst führenden Köpfe wieder zurückfinden, um Saab wieder flott zu machen – und NEVS müsste das wollen und entsprechende Angebote machen. Auf jeden Fall ist es spannend zu sehen, wer jetzt was macht, und auch, wie begehrt die Truppe anscheinend ist.

  2. Marcus schreibt:

    ich denke auch, dass es fähige leute waren, die saab am leben hielten.
    umso mehr muss ich sagen, dass youngman mehr als dämlich war, saab nicht für ein butterbrot mit den tollen mitarbeitern zu übernehmen.
    die haben einfach das pokerspiel übertrieben.

    • Detlef Rudolf schreibt:

      Hallo Marcus,

      die Lage von Youngman-Lotus ist mir in Anbetracht des zuletzt abgegebenen Gebots (deutlich höherer Kaufpreis und deutlich mehr vorgesehenes Personal als bei NEVS) nach wie vor unverständlich – die Schuld am Ausscheiden als Investor würde ich in erster Linie bei Bergqvist + Co. suchen.

      Es ist auch sehr merkwürdig, dass sämtliche Führungsleute bei NEVS bisher von Volvo kamen – sogar die zuletzt rekrutierte Frau Birgitta Löfving (Human Resources Manager).

      Warum die Presse in Schweden so verhalten auf sämtliche Vorkommnisse reagiert, ist ebenfalls höchst unverständlich (dies sehen vermutlich viele Beobachter so) – bis zum Beweis des Gegenteils bleibt als Fazit: Zu viele Ungereimtheiten bei Bergqvist + Co (einschließlich NEVS) und eine zu zahme Presse. Eigentlich sehr bedauerlich und auch zu beanstanden, wenn Schweden hier derart im Nebulösen verharren würde!

      Auch die leer ausgegangen Zulieferbetriebe (Gläubiger) müßten doch eigentlich geschlossen auf die Barrikaden gehen und die Entscheidung der Administartoren kritisieren – alles sehr unverständlich und auch irgendwie unlogisch!

      • Karl schreibt:

        Schweden im Sommer ist ziemlich träge, auch die Presse.
        Die Zulieferer habe am Anfang die Nevs-Übernahme kritisiert. Nach dem Gespräche mit der Zuliefervereinigung geführt wurden, änderten die ihre Statements in Richtung positiv. Wer weiß welche Angeote, oder Szenarien unterbreitet wurden? (Vielleicht, so bleibt euch wenigstens Volvo erhalten)
        Ich denke der Zuschlag kurz vor den Ferien in Schweden war Kalkül, nach einem Monat hat sich dann alles etwas abgekühlt und das Interesse der Öffentlichkeit ist verflogen. Nur die Saab-Fans in der ganzen Welt, wird das Thema noch länger umtreiben.
        Wenn dann Nevs irgendwann mitteilt, aus irgendwelchen Gründen, doch keine Autos mehr zu bauen, wird es nur noch wenige interessieren.

  3. Marcus schreibt:

    wie dieser schwedenkrimi ausgehen wird, weiss ich auch nicht.
    auf jeden fall ist die schwedische presse, die druck machen könnte, genauso angepasst wie ein grossteil der bevölkerung.
    auch die ruhe der bevölkerung rund um trollhättan ist doch wohl ein witz!
    auch hier wäre druck machen das mittel der wahl.
    wegen ein paar angestellten von nevs braucht man sich nicht zu kümmern: es geht um tausende arbeitsplätze bei saab und den zulieferern.
    müssen schwedische politiker eigentlich auch einen amtseid leisten?
    das, was der schwedische staat heute in die kosten der arbeistlosen steckt, hätte man weitaus besser in saab gesteckt und hätte auch ein soziales problem weniger. um dies zu erkennen, muss man nicht volkswirtschaft studieren, das sagt einem der gesunde menschenverstand..

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