Aktuell gibt es keine weiteren Neuigkeiten aus Trollhättan. Daher möchte mich etwas mit dem Thema 65 Jahre Saab beschäftigen. Am 10. Juni 1947 wurde der erste Saab, der unten angebildete Saab 92001, der Öffentlichkeit vorgestellt. Zwar dauerte es noch eine Zeit, bis das Serienmodell, der Saab 92, an die ausgeliefert wurde. Aber der Anfang war gemacht! Das wäre doch ein Grund, richtig zu feiern, oder?
Eigentlich schon. Trotzdem kommt bei mir keine große Feierstimmung auf. Zu ungewiss ist die Zukunft von Saab. Wird es überhaupt noch Modelle aus Trollhättan geben, die außer dem Namen Saab noch etwas mit der 65-jährigen Vergangenheit zu tun haben? In der jetzigen Situation habe ich da einige Bedenken und das „Happy“ bei Happy Birthday kommt mir nur schwer über die Lippen. Naja, 65 ist sowieso kein echter runder Geburtstag, den man groß feiern müsste. Noch hoffe ich, das wir in fünf Jahren einen schönen runden 70. Geburtstag mit einem würdigen Saab 9-3III Anniversary Modell feiern können!
ein ganz schön trostloser geburtstag ist das…
schade, dass die finanzwelt sich nicht um gefühle schert – was wäre das für ein geburtstag gewesen, hätte man die rettung mit einem sinnvollen neuen inhaber präsentiert!
dafür hätten sie auch die „anniversary“ editionen bleiben lassen können – wir können uns ja dann eine „tauentzien“ edition bauen lassen…?
Mal ehrlich, dass da so überhaupt nichts von offizieller Seite kommt und auch die derzeitigen Verwalter sich stumm wie die Fische geben, sind eigentlich keine Umgangsformen – bei den zuletzt genannten meine ich natürlich in erster Linie das lange überfällige Statement in Bezug auf Youngman-Lotus.
Wahrscheinlich ist man nach der üppigen Offerte von Yongman-Lotus nun sauer, dass der vorgesehene „Favorit“ NEVS jetzt noch deutlicher an Boden verloren hat!
Habe gerade in der Financial Times Deutschland gelesen, dass Schweden die SAAB Parts AB die nächsten 7 Jahre behält.
Da kein Bieter die Seit vergangenem Freitag gilt diese Mission als gescheitert. Bo Lundgren, Chef der Behörde, gab auf einer Pressekonferenz kleinlaut zu Protokoll, bisher sei keiner der ehemaligen Saab-Bieter bereit, 2,2 Mrd. Kronen für die Sparte zu zahlen. Daher habe sich die Schuldenbehörde entschlossen, den Teilehandel für die nächsten Jahre selbst zu übernehmen. Mit Kotflügeln und Scheibenwischern könne man mehr Geld verdienen als jetzt mit einem schnellen Verkauf unter Wert, so Lundgren.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/autoindustrie/:volkseigener-betrieb-schwedens-regierung-expandiert-mit-ersatzteilen-von-saab/70048739.html
Was soll denn das:
Nun, wo wir alle glaubten und hofften mit der neuen Aufstockung von über 400 Mio Euro von Youngman, für SAAB Automobile AB und SAAB Parts AB, müsse der Deal perfekt sein?
diese meldung geistert ja schon seit einigen tagen druch die schwedische presse – vermutlich musste man bei der ft etwas „füllmaterial“ veröffentlchen.
Warten wir die offizielle Stellungnahme ab. Der Bericht der ftd scheint ja bereits letzte Woche abgefaßt.
Ich hoffe nicht, dass so ein lächerliches Konzept wie von NEVS, wirklich den Zuschlag bekommt.
Wenn es wirklich so ausgeht, dann ist es wieder die typische schwedische Industriepolitik. Saab wird zugunsten von Volvo „geopfert“ und man setzt auf ein „Zukunftsprojekt“, dass kaum eine Chance hat jemals Geld einzuspielen, dafür aber sicher Fördergelder verschlingt, die die Gewinne von Saab-Parts um ein vielfaches übertreffen wird.
Die Meinung, dass Schweden sich auf Volvo konzentrieren sollte, ist in schwedischen Regierungskreisen weit verbreitet.
Da bei NEVS im Hintergrund auch Volvo involviert scheint, ist dieses Szenario durchaus denkbar.
Ich hoffe aber noch immer, dass NEVS nur zum Preistreiben seitens der Konkursverwalter so hochgeputscht wurde.
Hallo Karl,
es kann ja auch sein, dass NEVS nicht gezielt zum „Hochtreiben“ der anderen Offerten ins Spiel kam, sondern tatsächlich als Bieter auftrat, um SAAB-Automobile bzw. gewisse Teile davon zu übernehmen.
Im Vergleich mit dem vorletzten Youngman-Gebot hätte man von Seiten der Langzeit-Anwälte die Sache auch noch irgendwie zu Gunsten von NEVS hindrehen und begründen können – dies geht nun aber definitiv nicht mehr, da Youngman-Lotus explizit
die geforderte Summe für SAAB-Parts deponiert hat und auch gegen den anderen Teil des Youngman-Gebots die Offerte von NEVS eindeutig schlechter abschneidet!
An Youngman-Lotus kommen die Langzeit-Anwälte nicht mehr vorbei – es sei denn, hier laufen krumme Touren!
Das NEVS ein tatsächlicher Bieter ist, ist für mich selbstverständlich.
Durch gezielte Indiskretion wird so ein Bieter in der Öffentlichkeit zum möglichen Gewinner erklärt, mit der Absicht, dass andere, die noch Interesse haben ihr Angebot verbessern.
Es scheint ja auch funktioniert zu haben, wie man am Youngman-Angebot sieht.
Möglicherweise, gibt es aber politische Gründe, die Saabfabrikation endlich zu beenden, daher passt Youngman nicht ins Konzept.
Mit 65 geht dann eben Saab in den Ruhestand.
Zum 65. Geburtstag?
Was hätte man da wohl machen können?
Natürlich die Zukunft von SAAB mit der Benennung des Käufers bekanntgeben.
Wenn es nicht so traurig wäre, hätte ich sogar ein Gläschen gehoben.
Somit gilt wie immer, warten …….
Ich glaub nicht an NEVS als reine Preistreiber-Veranstaltung. Wäre doch für jeden vernünftigen Wirtschaftsjuristen – und solche beschäftigen sicher auch Youngman und Mahindra – ein Kinderspiel herauszubekommen, wer hinter dem „neuen Bieter“ eigentlich steckt. Wie dem auch sei: Es müssten, so glaube ich auch, nun eigentlich nur noch ein paar wenige Tage Geduld nötig sein… Zum Geburtstag will ich aber noch meinen herzlichsten Dank an die Tauentzien-Maker – die Seite hat mir in den letzten Monaten immer wieder neue Hoffnung gegeben…