Diese Aussage
macht der ehemalige Saab-Chef Victor Muller über den ehemaligen Saab-Administrator Guy Lofalk. Damit verschärft sich der Streit zwischen Lofalk und Muller, der seit Herbst vergangenen Jahres schwelt. Victor Muller äußert gegenüber der TTela recht offen seine Meinung zu Guy Lofalk.
Victor Muller will den ehemaligen Saab-Administrator zur Verantwortung ziehen. Muller berichtet, dass einige Manager bei Saab schon 2009 nicht mit der Arbeit von Guy Lofalk zufrieden waren. Trotzdem habe man im September 2011 auf Lofalk gesetzt, da man in Eile gewesen sei. Daher habe man einen Administrator gesucht, der sich bei Saab auskennt.
Muller spricht von Lofalk als dem trojanischen Pferd bei Saab, der für seinen „Nachbarn“ gearbeitet habe. Mit diesem Nachbarn mein Muller die schwedische Regierung, denn tatsächlich ist ein Nachbar von Guy Lofalks privatem Wohnsitz der Staatssekretär Hans Lindblad.
Laut Muller hat Lofalk seine Rolle als Administrator missverstanden. Lofalk hätte den Rekonstruktionsprozess bei Saab überwachen müssen. Stattdessen habe er aktiv in die Firma eingegriffen. Als Beispiel nennt Muller die Aktionen von Lofalk in China. Lofalk war im Herbst auf eigene Faust nach China gereist und hatte unter Umgehung der Vertragspartner Youngman und Pang Da mit Geely über eine Übernahme von Saab verhandelt. Laut Muller war Geely interessiert, allerdings seien die Verhandlungen sehr schnell bekannt geworden. Die NDRC habe dann Geely „zurückgepfiffen“. Geely brach deshalb die Verhandlungen ab, doch der Schaden war bereits angerichtet.
Lofalk rechtfertigt sich mit dem Argument, dass das damalige Angebot von Youngman und Pang Da zur Finanzierung von Saab nicht ausgereicht hätte. Über seine Reise nach China seien Victor Muller und Saab-Manager Martin Larsson informiert gewesen. Aber zu Einzelheiten – auch nicht zum Verhältnis zu seinem Nachbarn Hans Lindblad – möchte sich Lofalk nicht äußern. Die Regierung habe nur Gutes für Saab gewollt und letztendlich habe er mit seiner Arbeit die Steuerzahler geschützt.
Die letzte Aussage von Guy Lofalk ist aus meiner Sicht etwas verräterisch. Es ist nämlich gerade nicht die Aufgabe eines Administrators, die Steuerzahler zu schützen, sondern den Rekonstruktionsprozess zu begleiten. Insofern hat die Meinung von Victor Muller schon Substanz. Hinterfragt werden muss daher tatsächlich die Handlungsweise von Guy Lofalk, sei es in den Verhandlungen mit Geely, Youngman, Pang Da oder GM. Lofalk kann hier überhaupt keine Erfolge vorweisen. Die Arbeit von Lofalk ist fragwürdig und sein Verhalten hat sicherlich den Schaden bei Saab verstärkt. Auch das zweifelhafte Verhältnis der Regierung zu Lofalk sollte aufgeklärt werden – dies wird natürlich aber niemals geschehen. Der Streit zwischen Guy Lofalk und Victor Muller wird sicher noch weitergehen und uns noch einige „interessante“ Berichte bescheren. Allerdings würde ich mich zur Zeit viel mehr über eine Entscheidung der Insolvenzverwalter freuen!