Die Woche der Entscheidung hat für Saab begonnen. Morgen endet die von den Saab-Insolvenzverwaltern gesetzte Angebotsfrist für die Saab-Interessenten. Nur noch bis morgen können diese Bieter bindendende Gebote abgegeben. Eine Entscheidung der Insolvenzverwalter über den Käufer von Saab wird für Mitte dieser Woche vermutet. Allerdings ist mit einer Bekanntgabe des Käufers wohl erst Mitte nächster Woche auf der nächsten Pressekonferenz der Insolvenzverwalter am 17. April zu rechnen. Ebenfalls morgen werden die Insolvenzverwalter einen Inventarliste mit den vorhandenen Vermögenswerten bekannt gegeben.
Dies ist in einem schwedischen Insolvenzverfahren ein übliches Prozedere, stößt aber im Fall von Saab natürlich auf massives Interesse. Sobald es morgen Informationen gibt, versuche ich, hier einen Überblick über die veröffentliche Inventarliste zu geben. Da ich allerdings dienstlich unterwegs bin, könnte es etwas dauern, bis ich hier im Blog etwas dazu schreiben kann.
Am 16. April wird es dann beim Amtsgericht Vänersborg einen weiteren Termin im Rahmen des Insolvenzverfahrens geben. Dabei sollen betroffenen Personen unter Eid bezeugen, dass das die Vermögensübersicht vollständig ist und weder Vermögensgegenstände oder Forderungen fehlen. Allerdings müssen die Zeugen dies nur beeiden, soweit „sie es wissen“. Insofern scheint mir dies eine recht harmlose Pflichtveranstaltung für die Beteiligten zu sein. Ein kleines Schmankerl am Rande: Bei diesem Termin werden auch Victor Muller und der ehemalige Saab-Administrator Guy Lofalk als Zeugen für die Vermögensübersicht aufeinandertreffen. Zuletzt gab es in der schwedischen Presse einigen Wirbel um die vermutlich überhöhten Honorare, die Guy Lofalk von Saab bzw. von der Saab-Mutter SWAN verlangt hat. Auf Drängen von Lofalk
waren wohl ca. 1,2 Mio. Euro von Saab zu SWAN transferiert worden, um Administrator Guy Lofalk zu bezahlen. Lofalk wollte wohl im Falle einer Insolvenz von Saab nicht einer Rückforderung seitens der Saab-Insolvenzverwalter ausgesetzt sein. Lofalk bestreitet dies, die Saab-Insolvenzverwalter wollen aber sein Honorar überprüfen lassen, da es ihnen deutlich überhöht erscheint.