Neues zu Saab – 02.04.2012

Aktuell gibt es Meldungen, wonach BAIC jetzt doch nicht dem sino-japanisches Elektro-Konsortium angehören soll. Auch das Alternativmitglied, die China Environment Conservation and Environment Protection Group (CECEP) soll nicht Teil dieses Konsortiums sein.

Angeblich handelt es sich beim mitbietenden Elektro-Konsortium um finanzkräftige japanische und chinesische Autozulieferfirmen. Wer genau die Mitglieder des Konsortiums sind ist nicht bekannt. Geplant ist aber, in Trollhättan ausschließlich Elektrofahrzeuge zu bauen. Eine für mich nicht realistische Planung. Ich hoffe bei der aktuellen Konstellation daher weiterhin auf Mahindra als Gewinner im Bieterstreit um Saab.

Noch etwas off-topic: Die konservative schwedische Regierung hat bisher ja Finanzhilfen für Wirtschaftsunternehmen grundsätzlich abgelehnt. Man will den Markt alles regeln lassen. Finanzminister Anders Borg hat lange gegen Hilfen des schwedischen Staats für Saab gekämpft und letztendlich auch damit Erfolg gehabt. Deshalb gab es selbstverständlich nicht einmal eine kleine Hilfe für Saab. Lieber zahlt man als Regierung jetzt viel höhere Summen für notwendige Sozialtransfers und verzichtet auf die recht üppigen Steuerzahlungen von Saab. Offensichtlich scheint diese Ansicht von Marktwirtschaft aber nicht für alle Wirtschaftszweige zu gelten. Jetzt erklärt Borg großspurig, dass eine staatliche Kapitalspritze das Beste ist, um Banken zu retten. Dabei müsse man schnell reagieren, um bei Liquiditätsproblemen von Banken mit staatlichen Finanzkrisen schnell zu helfen. Äh, wie war das bei Saab? Liquiditätsprobleme im April 2011 und die schwedische Regierung lässt Saab nicht nur auf dem Trockenen sitzen, sondern verhindert gemeinsam mit der EIB auch noch durch eine unverschämte Hinhaltetaktik den Zufluss bereitstehender privater Gelder. Nun ja, wir verstehen das wohl nicht. Offensichtlich will Schweden genau den gleichen Fehler machen wie England in den 80er Jahren. Weg mit der Industrie, her mit tollen neuen Geschäftszweigen wie der „Finanzindustrie“, die man mit staatlichen Geldern aufpeppelt. Das Ergebnis sieht man heute in England. Keine Diversifizierung mehr, hohe Arbeitslosigkeit und die britische Regierung hängt am Tropf der schwächelnden Londoner Finanzindustrie.
Mir persönlich wäre es lieber, man würde den Opfern der Finanzkrise helfen, und nicht den Tätern. Solange Banken agieren können, wie sie Lust und Laune haben und nicht befürchten müssen, für Verluste selbst einzustehen, wird es wohl kein Ende der Finanzkrise geben. Anders Borg, das Paradebeispiel für den doppelzüngigen verschlagenen Politiker. Wie sagte mein Professor an der Uni immer: Früher wäre man ins Zuchthaus gekommen, heute bekommt man einen Orden dafür!

So, genug gemotzt. Morgen findet die nächste Pressekonferenz der Insolvenzverwalter statt. Mal sehen, ob und was es zu berichten gibt!

Übrigens habe ich am Wochenende noch was bzw. zweimal was unvernünftiges getan. Auf jeden Fall in den Augen meiner Frau. Gut möglich, dass sie recht hat. Aber ein klein wenig Unvernunft in Bezug auf MG Rover und Saab muss auch einmal sein. Vielleicht kann ich noch vor Ostern weitere Infos und Bilder posten (nein, ich habe mir kein Auto gekauft)!

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Eine Antwort zu Neues zu Saab – 02.04.2012

  1. Joachim schreibt:

    Die Ansichten auf den Politiker Borg kommen bei mir zum selben Ergebnis – mit Gemotze hat dies eigentlich nichts zu tun. Hier handelt es sich eben leider auch nur um einen Politiker, der zur Gruppe der Nichtskönner gehört!

    Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Insolvenzverwalter bei SAAB von dieser Type nicht auch noch negativ beeinflussen lassen und womöglich ein ungeeigneter Investor (aus nebulösen Gründen, die womöglich nur Herr Borg toll findet) die Favoritenrolle einnimmt.

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