Mit dem geräumigen Saab 9000, der 1984 herauskam und serienmäßig mit einem turbogeladenen 2-Liter-Motor ausgestattet war, ließ Saab an seinen Ambitionen im Segment der Premiumfahrzeuge keine Zweifel mehr. In Zusammenarbeit mit Fiat, Alfa und Lancia entstand eine vielseitige Fließheck-Karosserie mit einer Ladekapazität, die sonst nur Kombis erreichten. In den USA wurde der Saab 9000 als „large car“ eingestuft. Ein viertüriges Stufenheckmodell, der 9000CD, folgte 1988.
Der Saab 9000 war nach wie vor mit Vorderradantrieb ausgestattet. Die großzügig dimensionierte Fahrgastzelle mit der geschwungenen Instrumententafel und der leicht zum Fahrer geneigten Mittelkonsole war eine Weiterentwicklung des auf den Fahrer abgestimmten „Cockpit“-Konzepts von Saab. Die weit öffnende Heckklappe erlaubte den komfortablen Zugang zu einer geräumigen, vollkommen ebenen Ladefläche. Das Fahrzeug sollte die Solidität und Klasse einer großen Limousine mit den praktischen Vorteilen eines Kombis verbinden, jedoch ohne die kombitypischen kastenförmigen Proportionen.
Um die Qualitäten des neuen Saab zu demonstrieren, wurden 1986 drei 9000 mit 2,0-Liter-Turbomotoren aus der Serienfertigung zum Talladega Superspeedway gebracht, einem bekannten Rennstrecken-Oval in den USA. Nach 100.000 Kilometern Non-Stop-Fahrt (nur unterbrochen durch Tanken, Servicearbeiten und Fahrerwechsel) hatten die Fahrzeuge eine Reihe von Geschwindigkeitsrekorden gebrochen. Der schnellste Rundendurchschnitt lag bei 213 km/h.
1991 erhielt der fünftürige 9000 mit Einführung des 9000CS einen sportlichen neuen Look. Das aerodynamischere, frische Frontstyling wurde ergänzt durch ein komplett neues Design der Heckklappe und des Karosseriehecks, wodurch das Fahrzeug ein keilförmiges Profil erhielt. Eine Reflektorenleiste über die gesamte Breite des Hecks begründete eine Saab Lichtsignatur, die heute in den aktuellen Modellen ihre Fortführung findet. Die Modellpflege beschränkte sich jedoch nicht auf kosmetische Veränderungen – ein patentierter Seitenaufprallschutz sorgte für mehr Sicherheit, und eine stabilere Heckkonstruktion verbesserte Handling und Fahreigenschaften. Das gleiche Frontstyling wurde später der 9000CD Limousine spendiert.
Unter der Haube überzeugte die 9000 Serie durch eine Reihe innovativer Motormanagement-Strategien (siehe unten) und zunehmend leistungsstarke Turbomotoren, die Saabs führende Position als Referenzmarke in diesem Segment untermauerten. Die Entwicklung erreichte schließlich mit den „Aero“ genannten Sitzenmodellversionen ihren Höhepunkt. Hier kamen Motoren zum Einsatz, die eine Höchstleistung von 225 PS und noch beeindruckendere Drehmomentwerte bis 350 Nm erreichten. Damit beschleunigte der Aero im fünften Gang von 80 auf 120 km/h schneller als ein Ferrari Testarossa!
In den 90er Jahren wurde die Abgasreinigung der Motoren zu einem zunehmend wichtigen Thema. Auch hier leistete der Saab 9000 Erstaunliches. Ein 1992 vom Warren Spring Labor der britischen Regierung durchgeführter Versuch im Londoner Großstadtverkehr zeigte, dass die Abgasemissionen eines serienmäßigen Saab 9000CS 2.3t eine geringere Schadstoffbelastung aufwiesen als die vom Motor angesaugte Londoner Stadtluft.
Insgesamt wurden 503.087 Saab 9000s produziert.
Innovative technische Ausstattungen:
- Erstes Fahrzeug mit Vorderradantrieb und ABS (ab 1986)
- Einführung der Direktzündung (Direct Ignition – DI), die ohne Zündverteiler und Zündkabel auskommt (ab 1988)
- Saab Traction Control für bessere Fahrstabilität auf glatter Fahrbahn (ab 1988)
- FCKW-freie Klimaanlage (ab 1991)
- Saab Trionic Motorsteuerung mit 32-Bit-Mikroprozessor (ab 1992)
- Ecopower-Konzept für alle Turbomotoren (ab 1996)
Hallo
Kann mir einer sagen welche Nr. die letzten Aero hatten?
Möchte wissen wieviele Aero nach meinem noch gebaut wurden.
Gruss
Aeroman