Der Bürgermeister von Trollhättan, Paul Akerlund, hat sich zum Saab-Museum geäußert. Ende Januar war das Saab-Museum von der Stadt Trollhättan, der Saab AB und der Wallenberg Stiftung gekauft worden. Akerlund bestätigt, dass die Stadt Trollhättan jetzt darüber nachdenkt, kleinere Teile des Museums zu verkaufen. Damit sollen der Kaufpreis und die Unterhaltskosten teilweise refinanziert werden.
Der Kaufpreis für das Museum betrug ca. 3,2 Mio. Euro. Davon entfielen auf die Stadt Trollhättan ca. 1,6 Mio. Euro und auf die Saab AB ca. 900.000 Euro. Da das Geld der Wallenberg Stiftung – ca. 700.000 Euro – der Stadt Trollhättan zur Verfügung gestellt wurde, ist die Stadt jetzt zu 70% und die Saab AB zu 30% Eigentümer des Museums.
Problematisch ist für die Stadt Trollhättan wohl der weitere Unterhalt des Museums, der der Stadt zusammen mit dem Innovatum Science Center obliegt. Die Unterhaltskosten betragen ca. 680.000 Euro jährlich. Auf die Stadt entfallen ca. 340.000 Euro und die Hälfte dieser städtischen Unterhaltskosten wird von der Region Västra Götaland übernommen. Trotzdem sind selbst die verbleibenden 170.000 Euro für die Stadt schwierig zu finanzieren.
Da die Stadt Trollhättan eher zu den ärmeren Städten Schwedens zählt, versucht man jetzt wohl, die Unterhaltskosten zu minimieren und etwas Kapital für den Kaufpreis zu erwirtschaften. Deshalb sollen jetzt einige „nicht museumsreife“ Autos verkauft werden. Auch steht die Werkstatteinrichtung zum Verkauf.
Interessant ist auch noch die Aussage, dass das Museum zukünftig mit dem Luftwaffen-Museum der Saab AB in Linköping zusammenarbeiten wird. Einzelne Museumsstücke aus Trollhättan sollen als Leihgabe nach Linköping kommen. Gleichzeitig könnten – sofern der Platz vorhanden ist – Flugzeuge aus dem Luftwaffenmuseum auch im Saab-Museum in Trollhättan gezeigt werden. Fahrzeuge aus Trollhättan werden damit mit den Flugzeugen der Saab AB gemeinsam ausgestellt werden. Dies passt doch gut zur gemeinsamen Tradition der „Saab-Familie“. Schließlich wurde die Automobilproduktion nach dem zweiten Weltkrieg als zweites Standbein des Flugzeugherstellers Saab AB begründet.
Na das klingt ja nach einer bekannten Strategie – immer Teile verkaufen um das Ganze angeblich zu retten und zum Schluß ist so wenig da das es nicht mehr hält
Autos zu verkaufen um die Unterhaltskosten zu finanzieren bringt nichts. Es ist vielleicht teurer ein Flieger aus Linköping nach Trollhättan zu bringen als den Erlös aus einen nicht austellungrelevantes Auto.
Ich bin immer noch davon überzeugt, es wäre für die viel einfacher wenn Sie die weltweite Saabgemeinschaft über einen Verein oder ähnliches daran teilnehmen liesen.
der verkauf und der daraus resultierende verkaufserlös ist das eine, auf der anderen seite wird so weniger platz zum einstellen der fahrzeuge benötigt und die magazinfläche kann reduziert werden. auch benötigen selbst die nicht gezeigten autos eine gewisse pflege. macht schon sinn wenn die gesamte saab-entwicklungsreihe im museum vebleibt.
die sache mit dem verein, förderverein finde ich auch gut. wenn dann noch die fördermitgliedr freien eintritt haben gibt es immer mal einen grund nach trollhausen zu reisen, zu übernachte, zu essen, zu shoppen,…..
Ich denke man sollte daraus ein Film drehen und dann alles Verkaufen, denn wenn Brightwell Company es erwirbt beginnt ein neues Kapitel für SAAB.
Aus den erlösen könnte man mehrere SAAB Kindergarten bauen und so würde es in errinerung der neuen Generation Schweden ehrenvollen Platz erhalten.
Meines Erachtens eine sehr kurz gedachte Handlungsoption. Die „Gewinne“ aus solch einer panisch anmutenden Verkaufsaktion wären ein kurzfristiger Tropfen auf dem heißen Stein – ähnlich und ähnlich unwürdig wie der Verkauf von Vermögenswerten des eigentlichen Unternehmens zwecks Erhalt der Liquidität. Das Ergebnis kennen wir. Zudem problematisch: Welche Museums- oder Depotfahrzeuge sind erhaltungswürdig, welche nicht? Und: Wer soll darüber entscheiden? Auch der Verkauf der Werkstattausrüstung muss kritisch gesehen werden, denn so würde das Museum quasi Wartungs-unfähig – und langfristig abhängig von teuren Honorar-Instandsetzungsarbeiten. Ein völliger Widerspruch in diesem Zusammenhang wäre die erwähnte Reduzierung der kostenpflichtigen Magazinflächen bei gleichzeitigen Überlegungen, Flugzeugleihgaben der SAAB AB ausstellen zu wollen. Zwar birgt das Innovatum-Areal räumlich viele Möglichkeiten, aber eben nicht kostenneutral. Auch die Entlassung des fachkundigen und bestens vernetzten Museumspersonals (Peter Backström) wäre ein Fehler – hier bedarf es der Kontinuität. Kreativität und Engegement sind gefragt – finanziell und personell, offiziell und ehrenamtlich.