Saab – Weitere Entwicklungen und Infos

Bisher gibt es keine weiteren positive Nachrichten. Nachdem gestern schon 3,4 Mio. Euro bei Saab eingetroffen sind, hat Youngman versprochen heute nochmals ca. 10 Mio. Euro an Saab zu überwiesen. Damit könnten die November-Löhne der Saab-Mitarbeiter gezahlt werden. Bis heute Mittag konnte Saab aber noch keinen Geldeingang bestätigen.

Youngman hat bereits früher angekündigt, auch die Dezember-Löhne, die in ca. zwei Wochen fällig sind, zu übernehmen. Diese Zahlung von weiteren ca. 10 Mio. Euro soll bis Ende Dezember bei Saab eintreffen.

Es geht scheinbar wieder etwas aufwärts auf unserer Achterbahnfahrt! Am Ziel sind wir aber noch nicht angelangt. Zunächst muss heute Geld bei Saab eintreffen. Die Zahlungen von Youngman an Saab, die jetzt schon bei geschätzen 50 Mio. Euro liegen, würden sich damit weiter erhöhen und ein Scheitern der Verhandlungen unwahrscheinlicher machen. Aber noch ist nichts in trockenen Tüchern! Nächster Termin für Saab ist dann erstmal die Verhandlung über den Abbruch der Rekonstruktion beim Amtsgericht Vänersborg.

Das Amtsgericht Vänersborg wird jetzt doch erst etwas später über den Abbruch der Rekonstruktion bei Saab entscheiden. Saab hat gestern eine Fristverlängerung und eine mündliche Verhandlung beantragt. Beides hat das Gericht gewährt. Die mündliche Verhandlung wird nächsten Montag, 19.12.2011, um 13 Uhr in Vänersborg stattfinden.

Bei der mündlichen Verhandlung werden Victor Muller und Rachel Pang von Youngman persönlich erscheinen und dem Gericht darstellen, warum aus ihrer Sicht die Rekonstruktion fortgesetzt werden muss. Insbesondere soll im Überblick der neue Saab-Youngman-Vertrag, die Finanzierung der Rekonstruktion und der aktuelle Stand der Rekonstruktion dargestellt werden.

Noch sind die Verhandlungen mit Youngman noch nicht am Ende. Angeblich geht es nur noch um letzte Details. Laut Victor Muller wird es aber noch einige sehr lange Verhandlungstage geben. Erste Infos sickern aber schon durch. Neben der schon bekannten Wandelanleihe für Youngman könnte der Einfluss von Youngman zusätzlich auch über die Ausgestaltung des Joint-ventures zur Entwicklung von gemeinsamen Modellen gesichert werden. Damit könnte Youngman Einfluss auf die Modellpolitik von Saab nehmen und damit zumindest einen kleinen Teil der gewünschten Eigentümerrechte indirekt erhalten. Insgesamt will Youngman laut DI in den nächsten 5 Jahren ca. 1 Mrd. Euro in Saab investieren. Weiterhin geht Victor Muller davon aus, dass für diese Lösung keine Genehmigungen dritter Parteien notwendig sind. Nur Youngman selbst ist natürlich an die NDRC gebunden. Die vorliegenden Zahlungen zeigen aber, dass die NDRC die beabsichtigte Lösung zu unterstützen scheint.

Daneben gibt es Meldungen, dass die ebenfalls von Saab in den letzten Tagen bezahlten Steuern (ca. 3 Mio. Euro) nicht aus der gestrigen 3,4 Mio. Euro-Tranche von Youngman bezahlt wurden, sondern von Saab selbst aufgebracht wurden. Sollten diese Gerüchte zutreffen, wären ein Teil der Angaben von Saab-Administrator Guy Lofalk gegenüber dem Amtsgericht Vänerborg zum Abbruchantrag möglicherweise falsch gewesen. Aber Achtung, diese Meldung ist bisher unbestätigt!

Auch bekomme ich immer wieder Mails, die sich mit der Frage der GM-Rechte beschäftigen. Sollte es zu keinem Vertragsbruch von Saab kommen, dann gehe ich persönlich davon aus, dass die Lieferung des 9-4X, die Lieferung der verschiedenen Teile und die Nutzung der noch vorhandenen GM-Lizenzen vertraglich abgesichert ist. GM kann daher wohl nicht einfach die Lieferung ohne Grund einstellen und wird auch bei einem Abschluss entsprechend der aktuellen Saab-Youngman-Verhandlungen die Lieferung fortführen werden oder müssen.

Die Phoenix-Plattform, die ab dem 9-3III zum Einsatz kommen soll, gehört von den IP-Rechten nur Saab. Hier gibt es also gar kein Problem mit GM-Lizenzen. Saab bezieht aber für die Plattform ca. 10-15% der Teile von GM. GM tritt hier also als reiner Zulieferer auf. Auch diese Teile-Lieferungen sollten vertraglich abgesichert sein, so dass GM hier nicht ohne Grund die Lieferung einstellen könnte. Bei einem GM-Anteil von höchstens 15% sollte es Saab aber im Fall der Fälle möglich sein, die Phoenix-Plattform so umzugestalten, dass keine GM-Teile mehr verwendet werden.

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Eine Antwort zu Saab – Weitere Entwicklungen und Infos

  1. Christian Schröder schreibt:

    Informiere mich gerne über Ihre Seite zusammenfassend zum Thema Saab, ich bin also auch infiziert von diesen Fahrzeugen und dem langen Kampf zurück zur Eigenständigkeit für diese Automarke. Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihres Kindes. Weiter so (mit der Saab-Seite).

    Ich habe in meiner Kindheit nicht weit von der Tauentzienstrasse gewohnt, wahrscheinlich bin ich deshalb auf der Suche nach sachlichen Infos bei Ihrem Blog hängengeblieben, ziemlich sicher sogar.
    Christian Schröder

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