Zwischenzeitlich hat das schwedische Fernsehen weitere Details über das Angebot von SWAN und Youngman an GM gesendet. Gleichzeitig scheint die Lohnzahlung an die Saab-Mitarbeiter gesichert. Jetzt fehlt nur noch die Antwort von GM. Hier die weiteren Infos:
Die Eigentümerstruktur von Saab soll wie folgt aussehen: SWAN: 50.1%, eine internationale Bank: 29,9%, Youngman: 19,9%. Laut einem Bericht in der TTela soll es sich bei der internationalen Bank angeblich um die Bank of China handeln.
Auch beinhaltet die Vereinbarung zwischen SWAN und Youngman vom Freitag die Verpflichtung von Youngman, Gelder an Saab zur Bezahlung der Löhne der Saab-Mitarbeiter zu bezahlen. Sollte sich Youngman an diese Vereinbarung halten, könnte Saab schon morgen die Gehälter der Mitarbeiter anweisen.
Nach dem jetzigen Informationsstand hat GM nur ein Vetorecht, wenn 20% oder mehr Anteile an Saab an einen Autohersteller verkauft werden. Zwar kommt die Bank of China naturgemäß aus China, was ein Problem für GM sein könnte. Da es sich dabei aber nicht um einen Autohersteller handelt und SWAN weiterhin über 50% der Saab-Anteile hält, könnte eine Zustimmung von GM gut möglich sein. Fraglich ist allerdings weiterhin bein der Geschichte, wie sich die Pekinger NDRC zu dieser Lösung positioniert. Aber falls tatsächlich die Bank of China an Bord ist, sollte diese Lösung eigentlich mit der NDRC schon abgestimmt sein. Leider müssen wir trotz dieser Infos weiter abwarten, bis offizielle Bestätigungen und vor allem tatsächlich die Zustimmungen von GM und der NDRC eintreffen.
Update 22 Uhr:
Zwischenzeitlich wird auch klar, warum die Bank of China auch das EIB-Darlehen ablösen soll (vgl. hier). Mit dieser Darlehensablösung hätten die EIB und die schwedische Regierung keinen direkten Einfluss mehr auf die Zukunft von Saab. Eine Zustimmung dieser Institutionen wäre nicht mehr notwendig.
Und das ist auch gut so! Angeblich hat die schwedische Regierung am Freitag im Verlauf der Verhandlungen noch versucht, Rachel Pang telefonisch von einer Einigung mit SWAN abzuhalten. Insbesondere wurde Frau Pang telefonisch aus Stockholm mitgeteilt, dass man dieses Abkommen nicht genehmigen werde. Grund sei die Person Victor Muller.
Offensichtlich geht es der schwedischen Regierung nicht um die Rettung von Saab, sondern man will wieder Spielchen auf dem Rücken von Saab austragen und lediglich den eigenen Willen durchsetzen.
Update 05.12.2011 8.30 Uhr:
Zwischenzeitlich hat auch SWAN in einer Pressemitteilung hier das Angebot an GM offiziell bestätigt. Eine Reaktion von GM ist noch nicht bekannt. Auch handelt es sich laut Viktor Muller beim dritten Partner nicht um die Bank of China, sondern um eine „Bank in China“, was durchaus ein kleiner Unterschied ist.