Der Rover TCV, das Tourer Concept Vehicle, wurde von MG Rover im März 2001 auf dem Genfer Salon vorgestellt. Der TCV sollte ein erstes Lebenszeichen des neugegründeten Unternehmens MG Rover nach der schmutzigen Trennung von BMW im Mai 2000 sein.
Gleichzeitig sollte der TCV eine Ausblick auf den Nachfolger des Rover 400/45 geben. Der Rover 45 war im Jahr 2001 in sein siebtes Produktionsjahr gekommen. Zwar war erst vor kurzem ein Facelift und die Umbenennung in Rover 45 vorgenommen worden. Doch die Verkaufszahlen des auf dem Honda Domani basierenden Modells blieben weit hinter den Erwartungen zurück.
Also entwickelte das neugeschaffene Entwicklungsteam um Rob Oldaker zunächst ein Konzeptauto für die Kompaktklasse, den Rover TCV. Der TCV war zunächst ein recht normaler Kombi mit Platz für fünf Personen und für sperriges Ladegut. Gleichzeitig folgte er aber dem damals sich abzeichnenden Trend zum Crossover-Fahrzeug. Der TCV kombinierte klassische Karosserieformen wie Coupe, Kombi, Van und Geländewagen. Aus dem TCV sollte laut MG Rover einmal ein langstreckentauglicher „Lifestyle-Kombi“ werden.
Dabei bot der TCV einige interessante Detaillösungen. Der mittlere Teil der Rücksitzlehne konnte durch verschiedene Module ersetzt werden. So ließen sich zum Beispiel ein Kindersitz, eine Spielkonsole, ein Kühlschrank oder ein Büromodul mit Laptop-Arbeitsplatz im Fond installieren. Zudem konnten sämtliche Rücksitzlehnenteile sowie die Lehne des Beifahrersitzes so nach vorne geklappt werden, dass ein vollkommen ebener Ladeboden entsteht. Damit war der Transport von Ladegut bis zu einer Länge von 3,10 Meter möglich.
Wie man den Fotos entnehmen kann, war das Fahrzeugheck noch mit einem sehr tiefliegenden zusätzlichen Ladeboden ausgestattet. Durch Entfernen des normalen Ladebodens konnten dann sehr sperrige Güter aufrecht transportiert werden. Ein Entwicklungsziel des TCV war die Lösung des so genannten Waschmaschinen-Problems. Eine herkömmliche Waschmaschine sollte aufrecht stehend eingeladen werden können. Dies funktionierte beim TCV tatsächlich, nicht nur mit einer normalen Waschmaschine, auch mit einem ausladenden Sessel.
Das Außendesign wirkt beim TCV noch etwas grobschlächtig und bricht – wohl absichtlich – mit der damals von Rover gepflegten eleganten und klassischen Designlinie. Insbesondere von vorne wirkt der Wagen sehr kantig. Die Frontscheinwerfer erinnern stark an das Design der Scheinwerfer des Opel Vectra C.
MG Rover gab 2001 bekannt, dass der Wagen 2004 als Teil einer ganzen Modellfamilie auf den Markt kommen könnte. Dies passierte leider nicht. Der unter dem Entwicklungscode RDX60 entwickelte Nachfolger des 45, der wie der TCV auf einer verkürzten Rover 75-Plattform basieren sollte, kam bis zur Insolvenz im April 2005 nicht über ein rudimentäres Entwicklungsstadium hinaus.