Bei der gerichtlichen Anhörung zur Beendigung der Rekonstruktion hatte das Amtsgericht Vänersborg Saab eine Frist bis heute, 13 Uhr, gesetzt, um sich zum Beendigungsantrag von Saab-Administrator Guy Lofalk zu äußern. Diese Frist hat Saab verstreichen lassen.

Saab hat bis 13 Uhr keine Stellungnahme beim Gericht eingereicht. Nach Aussage des Gerichts stellt dies aber kein Problem dar. Die Entscheidung über die Beendigung der Rekonstruktion wird das Amtsgericht morgen am Freitag treffen, ob mit oder ohne Stellungnahme von Saab. Saab habe aber bis zur Verkündigung der Entscheidung – also wohl bis morgen Vormittag – weiterhin die Möglichkeit, Stellung zu nehmen.

Ok, da fragt man sich doch, warum Saab jetzt keine Stellung genommen hat. So knapp war die Frist nicht bemessen. Zunächst gab es noch das Gerücht, dass Saab einen Fristverlängerungsantrag gestellt habe. Dies konnte jedoch nicht bestätigt werden.

Zwischenzeitlich könnte es aber eine Erklärung für das Verhalten von Saab geben. Saab kann eigentlich nur zwei Begründungen vorbringen, warum die Rekonstruktion entgegen des Antrags von Administrator Lofalk fortgesetzt werden soll. Entweder ist der Sachvortrag von Lofalk falsch oder die Verhältnisse haben sich zwischenzeitlich geändert.

Nach der aktuellen Nachrichtenlage könnten die veränderten Verhältnisse eine Rolle spielen. Aktuell meldet die schwedische Presse, dass SWAN, Youngman und Pang Da in der Endphase der Verhandlungen seien und ein Abschluss unmittelbar bevorstehe. Natürlich ist damit kein Ergebnis der Verhandlungen verbunden. Ich gehe aber davon aus, dass Saab den Gerichtstermin verstreichen hat lassen, um das vermutete positive Ergebnis dieser Verhandlungen dem Gericcht zu präsentieren. Damit wären geänderte Verhältnisse eingetreten und es gäbe einen Grund für das Gericht, die Rekonstruktion nicht zu beenden. Jetzt müssten die Verhandlungen nur noch zu einem positiven Ergebnis führen…