Saab-Juristin Anna Petre äußert sich

Saab-Juristin und -Sprecherin Anna Petre hat der schwedischen Zeitung TTela ein aufschlussreiches Interview gegeben. Darin offenbart sie einige interessante Informationen zu den Abläufen des letzten Jahres und zu den Beziehungen zwischen Saab, der Politik, Saab-Administrator Guy Lofalk und GM.

Schon im November 2010 sei absehbar gewesen, dass es im Frühjahr 2011 finanzielle Probleme geben würde. Das Saab-Management um Victor Muller, Jan-Ake Jonsson und Martin Larsson sei daraufhin aktiv geworden. Zum einen habe man mit Wladimir Antonow verhandelt, zum anderen habe Larsson Investoren in China gesucht. Alles habe sich aber verzögert, so dass es zum Produktionsstillstand im Frühjahr 2011 gekommen sei. Dann habe es zwar immer neue Lösungen, aber auch immer wieder neue Probleme und vor allem Verzögerungen gegeben. Schlussendlich sei es im Juli 2011 zur Lösung mit Youngman und Pang Da durch eine Beteiligung beider Firmen an der Saab-Mutter SWAN gekommen. Der Einstieg von Youngman und Pang Da sei mit GM abgestimmt gewesen. GM sei mit der SWAN-Lösung vom Juli 2011 einverstanden gewesen. Es habe nur noch die Zustimmung der NDRC gefehlt. Dann sei allerdings die Rekonstruktion dazwischengekommen. Der ursprüngliche und mit GM abgestimmte Plan wurde von Guy Lofalk über den Haufen geworfen worden und mit den neuen Planungen von Lofalk im Oktober 2011 – der direkten 100%-Übernahme von Saab durch Youngman und Pang Da – sei das Verhältnis zu GM stark beschädigt worden.

Anna Petre äußert sich auch zur Rolle der Regierung. Sie habe ständig in Kontakt zu den zuständigen Stockholmer Ministerien gestanden. Die Beamten in den Ministerien wollten durchaus Saab unterstützen. Dort gebe es ein echtes Interesse und Verständnis für die Automobilindustrie. Allerdings sei dies in der Politik völlig anders gewesen.

Sollten diese Infos stimmen, dann kann man sich noch zusätzlich beim ehemaligen Saab-Administrator Guy Lofalk bedanken, er hat Saab in der Rekonstruktion tatsächlich ruiniert! Die Rolle der politischen „Elite“ überrascht uns ja nicht wirklich!

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3 Antworten zu Saab-Juristin Anna Petre äußert sich

  1. Christoph U. schreibt:

    Hi,
    vorab vielen Dank für die tolle Berichterstattung und objektiven Beurteilungen! Tolles Blog!

    Dem werten Herren Lofalk sollte man mal ordentlich die Meinung husten. Was für ein hirnloses Anwalts-Derivat!
    Wer das möchte, hier die Mailadresse von ihm:
    guy.lofalk@lofalk.se

    Viele Grüße und hoffen wir das Beste!
    Gruss,
    Christoph

    • Thyl Engelhardt (Thylmuc auf Saabsunited) schreibt:

      Nun gut. Einer schafft es. Aber ohne Auto kann ich meine Tagesplanung, die einen 25 km entfernten Reitstall beinhaltet, echt knicken. Und da gibt es sogar ne S-Bahn hin. 1h statt 18 min. Im Laufe von bald 80 Jahren Automobilisierung hat sich unser Leben so ausgedehnt, dass eine Umkehr praktisch nicht mehr möglich scheint. Ställe in Wohnungsnähe? Nur inkl. Tierqual.

      Und wenn schon, dann natürlich lieber in einem Saab, der übrigens auch super einen Pferdehänger zieht.

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