So langsam beginnen erste Informationen hereinzutröpfeln. Die Schwierigkeit besteht darin, Annahmen, Spekulationen und tatsächliche Informationen auseinander zu halten. Aktuell gibt es deutlich mehr Spekulationen zur aktuellen Lage bei Saab als tatsächliche Informationen.
Aktuell befindet sich das Saab-Management in einer Krisensitzung mit dem potentiellen Investor North Street Capital. Ergebnisse sind noch nicht bekannt. Auch gibt es noch keine Reaktionen aus China. Youngman und Pang Da halten sich noch bedeckt.
Dagegen hat sich zum ersten Mal der ehemalige Vorstandsvorsitzende Jan-Ake Jonsson öffentlich geäußert. Jonsson bestätigt zwar, dass er bis zu seinem Rücktritt Mitte März voll über die finanzielle Lage von Saab informiert war. Er dementiert aber, dass sein Rücktritt damit in Verbindung steht. Vielmehr sei seine Entscheidung zum Rücktritt 6 Monate früher, also im Herbst 2010, gefallen. Zur aktuellen Entwicklung wollte sich jonsson nicht äußern.
Natürlich gibt es noch viele Gerüchte. Angeblich soll es zu einem Zerwürfnis zwischen Victor Muller und dem Administrator Guy Lofalk gekommen sein. Lofalk soll angeblich erneut nach China gereist sein, um eine 100%-ige Übernahme von Saab durch Youngman und Pang Da zu erreichen. Daraufhin habe sich das Saab-Management und Victor Muller an Alex Mascioliund seine Firma North Street Capital gewandt haben. Dies habe wiederum Administrator Lofalk nicht gefallen, da dies seine chinesischen Pläne durchkreuzt habe. Möglich, dass Lofalk jetzt durch den Abbruch der Rekonstruktion und die folgende Insolvenz Victor Muller aus der Firma drängen will.
Wie man sieht gibt es wenig neues zu berichten. Das Saab-Drama geht in die nächste – vielleicht auch endgültige – Runde!