Neue Gerüchte: Saab, Geely, Lofalk und die schwedische Regierung

Nach einer Meldung des schwedischen Radiosenders P4 Väst soll der Saab-Administrator Guy Lofalk (Bild unten links) faktisch im Auftrag der schwedischen Regierung arbeiten. Ziel sei es, Geely die vollständige Übernahme von Saab zu ermöglichen und Victor Muller und Wladimir Antonow aus der Firma zu drängen.

Lofalk sei nach China gereist, um Pang Da und Youngman die Wünsche der schwedischen Regierung zu übermitteln. Lofalk habe den Chinesen erklärt, dass die EIB das Darlehen für Saab kündigen und die 218 Mio. Euro Kredit sofort zurückverlangen würde. Da die schwedische Regierung für diese Darlehen bürgt und Saab zur Absicherung dieser Bürgschaft große Teile des Unternehmens an die Regierung verpfändet hat, würde die Regierung damit Eigentümer großer Teile von Saab. Da darunter auch sämtliche Produktionsanlagen von Saab (Saab Tools) fallen, könnte die schwedische Regierung so jede ihr nicht genehme Übernahme verhindern. Daraufhin hätten Pang Da und Youngman ihre Investmentabsichten bei Saab zurückgezogen. Dies würde laut P4 Väst auch erklären, warum Saab bisher noch nicht die versprochenen 70 Mio. Euro von Youngman erhalten hat.

Nach seinem China-Besuch sei Lofalk sofort nach Stockholm gereist. Hier habe er der Reichsschuldenverwaltung mitgeteilt, dass Pang Da und Youngman die versprochenen Gelder nicht bezahlt hätten. Die Reichsschuldenverwaltung solle die EIB aufforden, dass Darlehen für Saab unverzüglich zu kündigen. Lofalk habe mitgeteilt, dass er mit Geely einen neuen Käufer für Saab gefunden habe.

Eine unbekannte Quelle hatte gegenüber P4 Väst angegeben, dass Lofalk faktisch für die schwedische Regierung arbeiten würde. Tatsächlich sei der schwedische Finanzminister Anders Borg (Bild rechts) der wahre Administrator von Saab. Borgs und Premierminister Reinfeldts Ziel sei es, die aktuelle Saab-Führung und insbesondere Victor Muller loszuwerden.

Die ganze Geschichte ist hoch spekulativ, ziemlich verworren und teilweise auch kaum glaubhaft. Guy Lofalk wurde von der Saab-Führung selbst vorgeschlagen. Es wäre daher ziemlich überraschend – aber nicht ausgeschlossen – wenn Lofalk jetzt plötzlich gegen die Saab-Führung arbeiten würde. Der Administrator eines Unternehmens ist dem Wohl des Unternehmens und nicht der Regierung verpflichtet. Fraglich ist, ob das Wohl des Unternehmens Saab so gefördert würde.

Für mich ist es noch nicht abschätzbar, ob ein wahrer Kern in der Geschichte steckt oder nur eine weitere Verschwörungsstory von P4 Väst gebracht wurde. Auffällig ist, dass sich jetzt die Gerüchte um einen Einstieg von Geely stark vermehren. Geely wäre sicher ein potenter Partner für Saab, aber Geely ist eigentlich mit Volvo „versorgt“. Wozu braucht man da noch Saab? Ich befürchte, dass Geely Saab nur zum Ausschlachten kaufen würde. Sollte Geely tatsächlich einsteigen und Saab zu einer neuen Blüte verhelfen, lasse ich mich aber sehr gerne eines besseren belehren!

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