Update 30.09.2011:
Offensichtlich ist die Antonow-Firma CPP weiterhin an Spyker interessiert. Der Chef von CPP, Brendan O’Toole, sagte gestern Nachmittag gegenüber der Presse, dass trotz der ab Juni 2011 nicht fortgesetzten Verhandlungen mit SWAN man weiter über den Kauf von Spyker verhandeln wolle. Dies gelte so lange, bis man von SWAN die Mitteilung erhalte, dass SWAN die Verhandlungen abbreche. Dies sei bisher nicht geschehen.
Gut, man könnte den neuen Vertrag mit North Street als Abbruch der Verhandlungen sehen. Oder ist es vielleicht nur Verhandlungstaktik von SWAN, um einen höheren Kaufpreis von CPP zu erhalten? Die Lage bleibt weiter unklar…
——————–
Was heute morgen nur ein Gerücht war, wird zwischenzeitlich auch durch SWAN selbst und die schwedische Presse bestätigt (vgl. SWAN-PM hier und TTela hier). Die Saab-Mutter Swedish Automobile (SWAN) verkauft die Tochter Spyker an die Investmentgesellschaft North Street Capital.
North Street zahlt dafür 32 Mio. Euro an SWAN. Victor Muller soll weiterhin Vorsitzender von Spyker bleiben um die Kontinuität beim Sportwagenhersteller Spyker zu wahren. Laut Muller hat dieser Verkauf keine Auswirkung auf die deutlich größere SWAN-Tochter Saab. Vielmehr werde durch diesen Verkauf lediglich die Schuldenlast von SWAN gesenkt. Um im Frühjahr 2010 Saab von GM zu kaufen, musste SWAN Kredite bei der Investmentgesellschaft Tenaci Capital aufnehmen. Diese Schulden sollen mit dem Spyker-Verkauf verringert werden. SWAN betont, dass die Verhandlungen mit North Street noch nicht abgeschlossen sind, so dass ein Vollzug des (bedingten) Kaufvertrags noch ungewiss ist.
Ursprünglich sollte Spyker an die Gesellschaft CPP des russischen Investors Wladimir Antonow verkauft werden. Dieser Vertrag, der ebenfalls einen Kaufpreis von 32 Mio. Euro vorsah und im Frühjahr 2011 abgeschlossen wurde, ist jedoch niemals vollzogen worden. Nachdem jetzt der Verkauf an North Street bekannt geworden ist, kann man davon ausgehen, dass der Vertrag zwischen SWAN und CPP aufgelöst wurde. Über die Hintergründe und das Verhältnis von Victor Muller zu Wladimir Antonow kann man dabei nur spekulieren.