- Die TTela berichtet hier, dass Jan Nygren, ehemaliger sozialdemokratischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, und der Vorsitzender der Gewerkschaft IF, Stefan Löfven, weiterhin die Regierung für ihr Verhalten gegenüber Saab stark kritisieren. Beide sind der Meinung, dass die Entscheiduungsprozesse innerhalb der Regierung zur Affäre rund um den Einstieg von Wladimir Antonow völlig intransparent waren. Die tatsächlichen Abläufe im Finanz- und im Wirtschaftsministerium müssten bekannt gemacht werden. Auch müsse die Regierung agieren und dürfe nicht einfach Entscheidungen anderer abwarten.
Håkan Lind, Pressesprecher des Wirtschaftsministeriums, entgegnet, dass Nygren und Löven wohl nicht alle Umstände verstehen würden. Saab habe doch schon 2009 gewusst, dass die EIB Antonow ablehne. Die Rückfrage des Reporters, warum die EIB dann im Juli 2011 trotz positiver Prüfung durch die schwedische Reichsschuldenverwaltung ohne weitere Prüfung und ohne weitere Begründung bei der Ablehnung von Antonow verharre, konnte Lind nicht erklären. Auch die Passivität der schwedischen Regierung in diesem zusammenhang konnte Lind nicht erklären. - Weiterhin gibt es keine Neuigkeiten über die Vollstreckungsbemühungen der Kronofogden. Vollstreckungshandlungen wurden bei Saab offenbar noch nicht vorgenommen. Anscheinend wird weiter zwischen Saab und Kronofogden verhandelt oder die Kronofogden prüft weiterhin, wie bei Saab angemessen vollstreckt werden kann.
- Da es keine sonstigen nennenswerten Neuigkeiten gibt, versucht die schwedische Presse wieder negative Schlagzeilen über Saab selbst zu gestalten. Dabei wird eine Gehaltserhöhung der Vorstandsmitglieder von Swedish Automobile (SWAN) – nicht von Saab – benutzt, die bereits im Mai 2011 beschlossen und bekannt war. Es geht um Summen im 5- und 6-stelligen Bereich. An sich ein gewöhnlicher und unbedeutender Vorgang, da auch keine Erhöhung der Zahlungen von Saab an SWAN vorliegt. Aufgrund der niedrigen Ausgangsbasis kommen aber riesige Prozentzahlen heraus, die die Presse natürlich ohne Nennung der tatsächlichen Summen skandalisiert. Zusätzlich zeigt sich, dass die Artikel schlecht recherchiert sind. Entgegen der Aussagen in der Presse, dass nur der SWAN-Vorsitzende noch nicht zurückgetreten wäre, ist der gesamte SWAN-Vorstand weiterhin vollständig im Amt.
Update 13.00 Uhr:
Die DI berichtet aktuell hier, dass die Kronofogden mit ersten Vollstreckungsmaßnahmen begonnen hat und ein Bankkonto von Saab bei der SEB-Bank bis zu einer Höhe von ca. 500.000 Euro gepfändet hat.