Saab hat soeben hier bekannt gegeben, dass man eine Einigung über das sale-and-lease-back-Geschäft bis Ende dieser Woche erwartet wird. Dabei soll das Fabrikgelände in Trollhättan zur kurzfristigen Sicherung der Saab-Finanzen für ca. 30 Mio. Euro verkauft werden und dann zurückgemietet werden. Käufer sollte bislang der russische Investor Wladimir Antonow werden. Die Saab-Mutter Spyker erwartet, dass man in Kürze Details bekannt geben kann, sobald eine ensgültige Vereinbarung erreicht wurde.
Nicht bekannt ist, ob tatsächlich Antonow der Käufer sein soll. Laut TTela hier könnte auch der Immobilieninvestor Hemfosa Käufer der Saab-Fabrik werden. Laut Hemfosa-Homepage wurde Hemfosa Real Estate im Juni 2009 von einem erfahrenen Team um Jens Engwall (Bild rechts) gegründet, mit einem soliden Hintergrund im Immobiliengeschäft.
Die schwedische Regierung hatte sich kürzlich positiv über Antonow geäußert. Allerdings verhielt sich die EIB, die der Vereinbarung und der damit verbundenen Verringerung des EIB-Kreditvolumens auch zustimmen muss, eher ablehnend. Zusätzlich wurden Anfang Mai überzogene Bedingungen von der EIB, wie z.B. die Rückzahlung des gesamten bisher ausgezahlten EIB-Kredits, der von der Verringerung nicht betroffen ist, innerhalb von 90 Tagen gefordert. Dies hatte selbst bei der schwedischen Reichsschuldenverwaltung für Empörung gesorgt. Danach herrschte jetzt mehrere Wochen Funkstille, Saab konnte sich zunächst über chinesische Quellen kurzfristig finanzieren.
Nach meiner Sicht hört sich das an, als könne Saab sich jetzt nach der auch heute bekannt gegebenen langfristigen Finanzierungsmöglichkeit nun auch kurzfristig finanziell absichern!
Insgesamt ein ereignisreicher Morgen! Zuerst „schlechte Presse“ mit der Insolvenzdrohung durch einen Zulieferer, dann mehrere positive Nachrichten von Saab. Hoffen wir, dass die Produktion schnell wieder aufgenommen wird.