Hoffnung für Saab – neuer Kooperationsvertrag!

Victor Muller hält sich seit Donnerstag in Peking auf, um nach der Kündigung der Vereinbarung mit Hawtai einen neuen chinesischen Vertragspartner zu finden.

Muller konnte jetzt einen ersten Kooperationsvertrag (Memorandum of Understanding – MoU) mit der Pang Da Automobile Trade Ltd. abschließen (vgl. Bericht in der DI hier und hier; und in der TTela hier, Link zur Saab-Pressemitteilung). Der chinesische Autogroßhändler Pang Da verfügt über das größte chinesische Vertriebnetz mit mehr als 1.100 Händler. Gegenstand der Vereinbarung mit Saab ist ein Joint-Venture über den Vertrieb und die Herstellung von Fahrzeugen. Pang Da wird über sein Vertriebsnetz zunächst von Saab gekaufte Fahrzeuge aus Trollhättan vertreiben. In China vertrieben werden sollen dabei die Saab-Modelle 9-3II, 9-4X und 9-5II.

Später sollen Saab-Fahrzeuge für den chinesischen Markt und weitere Fahrzeuge hergestellt werden, die unter einer noch unbekannten neuen Marke der Kooperationsfirma hergestellt und vertrieben werden. Saab wird an der Kooperationsfirma 50% der Anteile halten.

Pang Da wird zunächst eine Zahlung von 30. Mio. Euro für den Ankauf von in Schweden produzierten Saab-Fahrzeugen leisten. Innerhalb von 30 Tagen wird Pang Da eine weitere Zahlung von 15 Mio. Euro für den Ankauf von Fahrzeugen leisten, sofern gewisse noch nicht bekannte Bedingungen erfüllt sind.

Zusätzlich wird Pang Da einen Anteil von 24% an Spyker erwerben und dafür 65 Mio. Euro bezahlen (4,19 Euro je Anteil). Dies soll die mittelfristige Finanzierung von Saab sichern. Dieser Vertragsbestandteil der Beteiligung von Pang Da an Saab bedarf noch die Genehmigung der EIB, von GM, der Reichsschuldenverwaltung und der chinesischen Regierung.

Saab will die Zahlung von 30 Mio. Euro dazu benutzen, die Zulieferer zu bezahlen und danach wieder unverzüglich mit der Produktion in Trollhättan wieder zu beginnen.

Victor Muller sagte gegenüber der DI hier, dass dieser Vertrag besser als die Vereinbarung mit Hawtai sei. Bei dem Vertrag mit Pang Da gehe es zunächst vornehmlich um den Verkauf von Saab-Fahrzeugen über das riesige Pang Da-Händlernetz. Dazu brauche man keine problematische Genehmigung der chinesischen Regierung oder der EIB, da es nur um den Ankauf von Saab-Fahrzeugen durch Pang Da gehe. Erst in einer zweiten Stufe wolle man mit Pang Da eine gemeinsame Fertigung in China aufbauen. Um die gemeinsame Fertigung aufzubauen, ist noch ein weiterer Partner notwendig. Muller plant, ab 2013 den Saab 9-3III in China bauen zulassen, sofern dieser Partner zeitnah gefunden wird.

Die chinesische Presse scheint diese Taktik Mullers und die Aufteilung der Kooperationsvereinbarung in verschiedene Geschäftsfelder für zielführend zu erachten. Sofern ein staatliches Unternehmen als dritter Partner für die Fertigung in China gewonnen werden könnte, wie z.B. BAIC, wäre die Genehmigung der chinesischen Regierung sehr wahrscheinlich. Nach weiteren Berichten in der chinesischen Presse ist Pang Da ein sehr liquides Unternehmen, da in China die meisten verkauften Fahrzeuge bar bezahlt werden. Laut Muller steht die erste Zahlung von Pang Da über 30 Mio. Euro Saab sofort zur Verfügung.

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