Neues zu Saab – 27.04.2011

  • Zur kurzfristigen Finanzierung von Saab in Bezug auf die Forderungen der EIB gibt es keine Neuigkeiten. Die gestrigen Gespräche Antonows mit der Reichsschuldenverwaltung scheinen positiv abgelaufen zu sein. Nach einem Bericht in der DN hier ist Antonow sehr zufrieden mit den Gesprächen mit der Reichsschuldenverwaltung und deren Handhabung der Problematik. Vorbehalte gegenüber der Person Antonow aufgrund der bekannten falschen Gerüchte seien seitens der Schuldenverwaltung nicht geäußert worden. Man habe gegen die Person Antonow nichts einzuwenden. Eine Entscheidung über der langfristigen Einstieg Antonows könnte noch diese Woche getroffen werden. Allerding muss wiederum die schwedische Regierung, die EIB und GM zustimmen. Weniger zufrieden ist Antonow mit einigen Ministern der schwedischen Regierung. Diese hatten geäußert, dass Saab Steuergelder zum Überleben bräuchte. Dies hat Antonow dementiert. Es gehe aktuell nicht um Steuergeld, sondern darum, dass er selbst sein eigenes Geld investieren dürfe. Auch seien Steuergelder nur aufgrund der Bürgschaft für Saab gefährdet. Dabei übersehe die Regierung, dass der schwedische Staat für eine Bürgschaft von 400 Mio. Euro Sicherheiten von Saab im Wert von ca. 660 Mio. Euro erhalten habe.
  • Es gab heute entgegen der gestrigen Mutmaßungen keine Betriebsversammlung in Trollhättan. Die Arbeitnehmer von Saab kamen heute wieder in die Fabrik. Dort wurden sie kurz über die aktuelle Lage und ihre aktuellen Aufgaben informiert, also Instandsetzung, Wartung, Fortbildung, etc., vgl. Bericht der DI hier. Insbesondere wird wohl die Produktionslinie des 9-5II Sportkombi vorbereitet. Die Produktion des 9-5 Sportkombi soll wie geplant in der 20. Kalenderwoche, als ab 16. Mai, beginnen.
  • Plan B nimmt Gestalt an. Die schwedische Presse, z.B. TTela hier, berichtet weiter, dass Saab über alternative kurzfristige Finanzierungmöglichkeiten mit chinesischen Investoren verhandelt. Informationen könnte es bereits im Verlauf dieser Woche geben.
  • Interessant finde ich noch folgende Aussage eines Saab-Arbeitnehmers in der DI hier: „Früher hatten wir einen Eigentümer, der Saab nicht wollte. Jetzt haben wir Eigentümer, die Interesse, Lust und das notwendige Geld haben. Warum gibt man ihnen keine Chance?

Update 13.00 Uhr:

TTela berichtet in einem Artikel  hier, dass Wladimir Antonows Sprecher Lars Carlström sich aktuell zur Geschichte mit der EIB geäußert hat. Antonow will keine weitere Zeit mit der EIB verschwenden. Der Produktionsstillstand koste mehrere Millionen Euro. Da die EIB bekannt für äußerst langwierige Entscheidungen sei, arbeite man bereits an anderen Lösungen zur kurzfristigen Finanzierung von Saab.  Antonow ist sehr zuversichtlich, dass diese neue Lösung, die auf das Immobiliengeschäft verzichtet und laut Antonow keiner weiteren Zustimmung Dritter bedürfe, schon sehr schnell zum Erfolg führt.

Update 19.00 Uhr:

Die Vizepräsidentin der EIB hat sich hier wieder zu Wort gemeldet. Eva Srejber teilt mit, dass die EIB keineFinanzierung der Firmenliquidität zur Verfügung stellt, sondern lediglich bestimmte Projekte langfristig finanziert. Die Liquiditätsfinanzierung müsse durch andere Quellen, zum Beispiel durch einen normale Bankenfinanzierung kommen. Das Zitat zeugt davon, dass man offensichtlich noch nicht einemal verstanden hat, um was es geht. Saab wollte nie von der EIB eine Liquiditätsversorgung, sondern einfach eine Verringerung des Kredits, um diese Bankenfinanzierung überhaupt zu ermöglichen. Es geht um weniger Geld von der EIB, nicht um mehr Geld. Bei solchen Aussagen muss man die Fachkompentenz der EIB ernsthaft anzweifeln. Ich würde mich schämen, die eigene Inkompetenz öffentlich so zu verbreiten.

Wladimir Antonow hat zwischenzeitlich über Twitter die Zulieferfirmen gebeten, noch keine Mitarbeiter zu entlassen. Offensichtlich geht er davon aus, dass Plan B in kurzer Zeit funktionieren wird.

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