- Victor Muller und Jan Ake Jonsson sind heute gemeinsam auf dem Weg nach Hong Kong, um über Plan B, wohl eine Verkauf bzw. Lizensierung von Technologien, mit einen chinesischen Hersteller zu verhandeln. Die DI vermutet hier, dass es sich um den Hersteller BAIC handelt, der wohl auch Interesse an der neuen PhoeniX-Plattform hat.
- Das Aftonbladet kritisiert hier die unwürdige Behandlung von Saab. Eine solche Behandlungen hätten die Saab-Mitarbeiter, die Lieferanten und die Saab-Enthusiasten nicht verdient. In der Kritik des Aftonbladet stehen die „Stockholmer Mitte-Rechts-Presse“ mit ihrer überzogen negativen Berichterstattung und Finanzminister Anders Borg, der die falsche Behauptung aufgestellt hatte, dass Saab Staatsgelder wolle. Das Aftonbladet verweist darauf, dass das größte Risiko für Schwedens Steuergelder eine Insolvenz von Saab sei.
- Robert Collin spekuliert hier in seinem Aftonbladet-Blog, ob der Besuch von Wladimir Putin auch etwas mit Saab zu tun hatte. Putin hatte von der schwedischen Regierung allgemein gefordert, russische Investoren fair zu behandeln. Collin verweist darauf, dass der Kauf von Volvo zur Hälfte von der kommunistischen Regierung Chinas finanziert wurde, die im Gegensatz zur schwedischen Regierung automobile Technologie als Schlüsseltechnologie sehe.
Update 10.00 Uhr:
Nach einem Bericht in der DI hier würde eine Insolvenz von Saab 8250 Arbeitsplätze kosten und die schwedische Wirtschaftsleistung um ca. 600 Mio. Euro verringern. Aufgrund dieser Zahlen habe ich mal versucht zu berechnen, mit welchen Steuerausfällen der schwedische Staat im Falle einer Insolvenz zu rechnen hätte:
Eine Insolvenz von Saab kostet den schwedischen Staat jährlich ca. 200 Mio. Euro an Steuermindereinnahmen zzgl. Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung.
In Ergänzung des obigen Berichts der DI über die Reise des Saab-Managements nach China berichtet die TTela hier, dass VM und JAJ sich in China mit 4 Automobilfirmen zu Gesprächen über Geschäftsbeziehungen und Investitionen treffen.
Update 16.30 Uhr:
Antonow erhält grünes Licht von der Reichsschuldenverwaltung. Die DI berichtet hier, dass die Reichsschuldenverwaltung zugestimmt hat, dass Wladimir Antonow Anteilseigner von Saab werden kann. Dies bestätigte Bo Lundgren von der Reichsschuldenverwaltung. Man habe bei der Prüfung der Person Antonow keine Gründe gefunden, warum Antonow nicht Eigentümer von Saab werden könnte. Auch sei Antonow solvent und könne auf jeden Fall das benötigte Kapital von mindestens 30 Mio. Euro aufbringen, sein Vermögen wird auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt.
Auch GM hat laut DI verkündet, dass man nichts gegen Antonow als Anteilseigner einzuwenden hat. Damit haben sich die „Mafia“-Vorwürfe gegen Antonow endgültig als völlig haltlos erwiesen.
Saab verhandelt laut TTela hier weiter mit der EIB. Dabei geht es darum, die von der EIB verlangte Frist zur Rückzahlung des EIB-Darlehens von 90 Tagen erheblich zu verlängern. Saab plant schon länger, das teure und sehr einschränkende EIB-Darlehen durch ein Darlehen vom freien Kapitalmarkt zu ersetzen. Dies ist für Saab aber innerhalb von 90 Tagen nicht möglich. Mit einer Entscheidung der EIB ist aber nicht vor nächster Woche zu rechnen. Laut EIB fehle immer noch die formelle Zustimmung von GM zum sale-and-lease-back-Geschäft.