Der Verkauf von Saab scheint kurz bevorzustehen! Die schwedische Tageszeitung SvD und auch verschiedene weitere Quellen (Swadeology) melden heute, dass ein Verkauf von Saab an das sino-japanische Konsortium National Electric Vehicle Sweden (NEVS) fast unterschriftsreif ist. Eigentlich hätte der Kaufvertrag zwischen den Insolvenzverwaltern und NEVS sogar schon letzten Sonntag in Trollhättan unterschrieben werden sollen. Doch aufgrund von Bedenken der schwedischen Reichsschuldenverwaltung sei es zu der jetzigen Verzögerung gekommen. (Update 10 Uhr!)
Update 10 Uhr: Ein weiterer Indikator, dass ein Verkauf von Saab unmittelbar bevorsteht, ist laut aktuellem Artikel der TTela die Ankunft von Victor Muller in Schweden. Muller als Chef der Noch-Mutter Spyker hält sich derzeit in Schweden auf und wird wohl beim Verkauf „seiner“ Firma anwesend sein, auch wenn er im Verkaufsprozess nicht aktiv mitwirken oder diesen bestimmen konnte.
Mahindra soll laut SvD aus dem Rennen sein, da das Gebot des indischen Großkonzern zu niedrig sei. Youngman habe von den chinesischen Behörden keine Genehmigung erhalten und sei deshalb aus dem Rennen. Die chinesische Regierung unterstütze sehr stark das Investment in Elektroautos, daher habe das Konsortium NEVS die Unterstützung der chinesischen Behörden. Ein Investor von NEVS, der chinesische Energie-Konzern National Modern Energy Holdings habe laut diesem Artikel auch das Interesse, auf den europäischen Strommarkt Fuß zu fassen.
Die SvD berichtet, dass die Insolvenzverwalter geplant hätten alle Verträge bis Ende Mai unterzeichnen zu lassen, um dann bis Ende Juni den Verkauf von Saab vollständig abschließen zun können. Dieser Zeitplan ist jetzt in Gefahr. Am Sonntag hatten die Vertreter von NEVS das Saab-Werk in Trollhättan besichtigt. Die Terminplanung sah vor, dass gleichzeitig ein erster Vertrag unterzeichnet werden sollte. Allerdings ist dies aufgrund eines Einspruchs der Reichsschuldenverwaltung nicht erfolgt. Am Montag gab es daher nochmals ein Treffen mit Vertretern der Reichsschuldenverwaltung in Stockholm.
Die Reichsschuldenverwaltung ist Pfandgläubiger bei der Saab-Tochter Saab Parts und teilweise bei Saab Tools. Die Schuldenverwaltung ist natürlich interessiert, dass man die an die EIB gezahlten ca. 230 Mio. Euro für die Bürgschaft für das EIB-Darlehen zurückerhält. Unklar ist, warum die Reichsschuldenverwaltung konkret die Vertragsunterschrift verzögert hat. Gerüchteweise will NEVS Saab Parts nicht übernehmen, was für die Reichsschuldenverwaltung natürlich ein Problem wäre. Vielleicht ist der Reichsschuldenverwaltung aber auch das Gebot von NEVS für Saab Parts nicht hoch genug.
Weiter geht es hier – die Pläne von NEVS mit Saab!