Ganz aktuell meldet die DI, dass Youngman im Bieterrennen um Saab nicht mehr dabei ist. Angeblich hätten die Insolvenzverwalter die Verhandlungen mit Youngman abgebrochen. Auch soll Mahindra nicht mehr der Favorit im Rennen um Saab sein.
Hintergrund für das Ende der Verhandlungen mit Youngman ist laut einer „Quelle“ der DI die Unsicherheit im Zusammenhang mit den angekündigten Zahlungen und Investitionen von Youngman. Die Insolvenzverwalter wollen nicht das höchste, sondern das beste Gebot auswählen. Deshalb prüfen die Verwalter auch die Businesspläne der Bieter für Saab. Youngmans Investitionen kommen wohl alle indirekt von der chinesischen Regierung. Auch aufgrund der bisherigen „Zahlungsmoral“ im Herbst 2011 hatte Youngman daher wohl schlechte Karten. Nach Ansicht der Insolvenzverwalter kann Youngman die versprochenen Zahlungen aufgrund der bürokratischen Hemmnisse und langwierigen Genehmigungsverfahren in China nicht sicher gewährleisten. Deshalb hätten laut DI die Insolvenzverwalter die Verhandlungen mit Youngman abgebrochen
Weiter berichtet die DI, dass die Verhandlungen mit Mahindra nur auf „Sparflamme“geführt würden. Die Verhandlungen würden sich auf das Elektrokonsortium konzentrieren. Darin sei Panasonic aber nicht mehr enthalten, Mitglieder seien vielmehr BAIC und ein chinesischer Batteriehersteller. Das Konsortium wolle sehr schnell 100.000 Hybrid-Fahrzeuge jährlich in Trollhättan produzieren. Dabei habe das Konsortium die volle Unterstützung der chinesischen und schwedischen Regierung. Da das Gebot niedrig sei als andere Gebot gehen die „Quellen“ der DI davon aus, dass Saab Parts von diesem Gebot nicht umfasst ist. Daneben spekuliert die DI noch über eine Zusammenarbeit des Konsortiums mit Volvo Cars.
Insgesamt liegt sehr viel Spekulation in dem Artikel. Wie zuverlässig die Quellen der DI sind, kann ich nicht beurteilen. Auffällig ist nur, dass man möglichst alle bekannten Bieter im Artikel „abarbeiten“ und in Zusammenhang bringen will. Auch passen die Aussagen nicht ganz zusammen. Youngman scheidet aus wegen der Bürokratie in China und dann soll ein chinesisches Konsortium, für das das gleiche gilt, Favorit sein?
Wir befinden uns offensichtlich in der heißen Phase des Verkaufs von Saab. Das Thema wird für die Presse wieder interessanter und da es keine offiziellen Informationen gibt wird seit dieser Woche wieder kräftig spekuliert. Bleiben wir gelassen und warten weiter ab, alles andere macht keinen Sinn!
sollte wirklich ein konsortium zum zuge kommen, welches seinen schwerpunkt auf fahrzeuge mit elektro- oder hybridantrieb legt, war´s das wohl mit saab.
hierfür spricht dann auch das gerücht, dass man wohl an der parts ab kein interesse habe.
unabhängig davon, dass ich nicht an die nahe zukunft von elektroautos glaube, wäre dies zwar für die arbeitsplätze in trollhättan zumindest für einige zeit sehr positiv – für uns saab enthusiasten sicher das schlechteste, was passieren könnte.
bleibt nur die hoffnung, dass doch noch ein anderer bieter zum zuge kommt.
inwieweit hier aktuell „nebelkerzen“ gezündet werden, weiss wohl niemand – die antwort von vm zu den rechten am 9-5 II kamen mir fast zu deutlich rüber…
„für uns saab enthusiasten“
Wie genau ist denn ein solcher definiert? Vielleicht sollte man akzeptieren, dass eine Markenaffinität „uns“ nicht mental uniformiert – weder im Hinblick auf Umwelt- oder Antriebsphilosophien (wie den Hybrid) noch in puncto dessen, was nach individuellem Empfinden die Marke Saab für den Einzelnen überhaupt verkörpert.
Lange bevor der Begriff des Downsizings aufkam hatten zumindest aufgeschlossenere Motorjournalisten eine schon fast perfide Freude daran, den Verbrauch, die Fahrleistungen und den Nutzwert (riesige Kofferräume) der 900er und 9000er Turbos mit 6- und gar 8-Zylinder-Limousinen zu vergleichen. Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Vergleich zwischen 9000 und Mercedes S 420 Anfang der 90er Jahre, bei dem der Saab für Begeisterung sorgte.
Kein Wunder also, dass für manche von „uns“ ein 6-Zylinder in einem Saab eine Unsitte ist, mit der GM zur Markenverwässerung beigetragen hat und viele den guten alten 900 Turbo als perfekte Verkörperung dessen begreifen, was die Marke mal ausgemacht und auf der Welt verbreitet hat.
Lange Rede kurzer Sinn:
Ein Saab 9-3 II mit eXWD, geringem Verbrauch und 300 PS Gesamtleistung wäre aus meiner Sicht die perfekte und zeitgemäße Reinkarnation des guten alten 900 Turbo – quasi ein wahrer Phoenix. Warum ein Schwerpunkt auf den Hybrid die Marke für „uns“ per se erledigen sollte, mag mir nicht einleuchten. Da sollte wohl jeder für sich selbst sprechen.
Das wars für SAAB!
National Electric Vehicle Sweden, soll der Nachfolger heißen. Es paßt zur Strategie der schwedischen Regierung, die nie eine Zukunft für die nationale Atomobilindustrie gesehen hat. Mit der Herstellung von Elektrofahrzeugen glaubt man in die Zukunft zu investieren.
Damit dürfte der Produktionsstandort Trollhättan für immer der Vergangenheit angehören. Mehr als eine gewisse Übergangszeit wird eine solche Produktion nicht haben. Wenn die großen Hersteller einen lukrativen Markt in Elektroautos vermuten, wird es schnell vorbei sein mit „NEVS“.
Ein Hersteller ohne „Vergangenheit“ und ohne Vertriebsnetz, dass geht sicher in die Hose. Aber für solche Visionen geben Politiker gerne Geld.