Der Saab 900 der zweiten Generation war ein komplett neues Modell und der erste Saab, der nach der Übernahme eines 50%igen Anteils an Saab Automobile AB durch General Motors entwickelt wurde. Das Fahrzeug bot einen großzügigeren Innenraum, besseres Packaging, mehr Komfort und eine höhere Laufkultur. Die neue Karosserieform war eine sorgfältige Weiterentwicklung traditioneller Stylingelemente der Modelle der ersten 9000 Generation.
Zunächst in einer 5-türigen Karosserievariante produziert, folgten innerhalb eines Jahres ein dreitüriges Coupé und ein Cabrio. Die Anordnung der Instrumententafel mit ihren Drehknöpfen, die den Fahrer in den Mittelpunkt stellt, war eine Weiterentwicklung der ersten Modellgeneration. Die für Saab typische Positionierung des Zündschlosses auf der Mittelkonsole wurde natürlich beibehalten.
Die Motoren und Getriebe wurden auf einem separaten Hilfsrahmen quer eingebaut. Ein 2,5-Liter-V6-Motor (der erste Sechszylindermotor, der in einem Saab zum Einsatz kam) gehörte sofort ab Markteinführung zum Ausstattungsangebot.
Zahlreiche Detailverbesserungen an der Karosseriestruktur optimierten das Crashverhalten des Fahrzeugs. Der neue 900 wurde mit dem Saab Safeseat-Konzept ausgestattet, das allen Insassen unabhängig von ihrer Sitzposition einen gleich hohen Schutz bei einem Unfall gewährte. Die ersten Fahrzeuge für den schwedischen Markt waren sogar – wie Passagierflugzeuge – mit einer „Black Box“ ausgestattet, deren Daten von Saab Sicherheitsingenieuren ausgewertet wurden und wertvolle Erkenntnisse über das Verhalten der Karosseriestrukturen bei realen Unfällen lieferten.
Das neue 900 Cabriolet, von Anfang an im Produktprogramm fest eingeplant, stellte sich als eine attraktive Ergänzung der Modellfamilie heraus. Seine elegante Linienführung, die verbesserte Automatik des Faltverdecks und die flache Verdeckklappe bestätigten erneut den Führungsanspruch von Saab in diesem Segment.
Um die Leistungsqualitäten des Saab 900 medienwirksam unter Beweis zu stellen, wurde 1996 erneut eine Flotte von sechs Serienfahrzeugen in die USA gebracht. Auf dem Alabama International Motor Speedway in Talladega stellten diese Fahrzeuge eine Reihe neuer Geschwindigkeits- und Ausdauerrekorde auf und erzielten ähnlich spektakuläre Ergebnisse wie zehn Jahre vorher der Saab 9000. Diesmal erreichte der schnellste 900 Turbo die beeindruckende Durchschnittsgeschwindigkeit von 226 km/h über 40.000 km. Gestoppt wurde nur zum Auftanken, für Servicearbeiten und zum Fahrerwechsel.
Im Frühjahr 1998 wurde der Saab 9-3 mit neuem Styling der Front- und Heckpartie sowie umfangreichen Verbesserungen der technischen Ausstattung und des Fahrwerks präsentiert. Im Einzelnen wurden mehr als 1.000 Teile verändert. Die Vordersitze wurden mit den wegweisenden aktiven Kopfstützen (Saab Active Head Restraints, SAHR) ausgestattet, die auch beim neuen 9-5 zum Einsatz kamen und die Gefahr von Nackenwirbelverletzungen bei einem Heckaufprall deutlich verringerten. Außerdem übernahm bei diesem Modell der erste Dieselmotor von Saab den Job unter der Motorhaube.
Insgesamt wurden 707.013 Saab 900/9-3 der zweiten Generation produziert.
Innovative technische Ausstattungen:
- Saab Black Panel, reduziert die Gefahr von Ablenkungen während der Fahrt
- 3 x 3-Punkt-Sicherheitsgurte hinten
- Querträger an der Rücksitzlehne zur Verankerung der Sicherheitsgurte
- Manuelles Schaltgetriebe mit automatischer Sensonic-Kupplung ( ab 1995)
- Saab Active Head Restraints (SAHR) für die Vordersitze (ab 1998)
alle Fotos © Saab Automobile AB
Ja, der 9-3 Fließheck war ein richtig gutes Auto. Mir waren die Benzinmotoren ehrlich gesagt lieber (leider nicht immer sehr verbrauchsoptimiert),als die Dieselmotoren von Opel. Leider wurde das Fließheckmodell ab 2002 ganz wegoperiert. Ich glaube,daß war ein großer Fehler in der Modellpolitik und hat einige Verluste in der Kundschaft bewirkt. Im Moment fährt meine Familie die komplette Serie FLH(1999) / alle ab 2006 9-3 Combi TID /9-3 STH AERO TTID/ Cabrio 1,8 T. Bisher habe wir auch mit diesen Modellen wenig Probleme. Hoffen wir einfach,daß es weiter geht. Gutes WOE allen SAAB- Fans und Kopf hoch,daß man endlich aus der Hüfte mit der Entscheidung kommt.
Ich habe neben meinem 9000 ein 900II-Cabrio mit dem 2,3-Sauger(150PS). Sicher, der 9000 ist einfach eine Klasse höher und der Turbo macht süchtig, aber das ewige gemecker an dem 900II – ist doch nur ein Opel – kann ich nicht nachvollziehen. Die 4-Zylinder sind echte SAAB und wir nutzen ihn mit kleiner Familie sogar als Reisewagen. Er hat jetzt 15 Jahre auf dem Buckel, ist topfit und absolut Rostfrei. Da hat die Cabrioschmiede im finnischen Uusikaupunki super Qualität gebaut.
Gegen einen alten 900 würde ich nicht tauschen wollen, da ist der Kult nicht maßgebend.
Da kann ich nur voll zustimmen. Ich habe lange Jahre auch Opel Vectra gefahren. Das ist für sich gesehen eine ganz ordentliche Konstruktion mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und erstaunlicher Langlebigkeit; aber ein ganz anderes Fahrzeug vom Charakter (sänftenartig) und der gefühlten Qualität (hält das auch??) her. Schon alleine die Solidität der umklappbaren Sitzreihe im 3-Türer-Saab 900 II gegenüber der windigen Bank des Opel. Dass der 900II ein sehr guter Langstreckenreisewagen ist, proben wir immer wieder aufs Neue. Klar, er ist kein Neuwagen und diese können sicherlich noch deutlich höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten erreichen, aber die früher in der Saab-Werbung genannten 500-Kilometer-Tage sind nach wie vor ein ermüdungsarmer Genuss.
Ich besitze zwei 9-3er,ein Cabrio und einen Viggen! Beides absolute Hammerautos!
Ein sicher verkanntes Modell
Das Design war noch typisch Saab, etwas eigenwillig, aber auch nach vielen Jahren noch immer schön anzuschauen.
Doch leider, wie früher bei Saab üblich, war die erste Serie nicht überzeugend. Mit GM hatte das nur deshalb etwas zu tun, dass eben viele untaugliche Lösungen von dort übernommen worden waren, ohne sie vorher ausreichend zu erproben.
Wie leider üblich, ist auch hier der Produktionszeitraum falsch angegeben. Die letzten 9-3 der ersten Serie verließen Ende April 2003 das Band. Vom Cabrio und vom 5-türer gab es einen Jahrgang 2003. Die Limousine wurde allerdings nur im Norden angeboten.
Der Hintergrund war, dass im Norden das Heckklappenmodell als unverzichtbar galt und man so den Zeitraum bis zum erscheinen des 9-3 Kombi überbrücken wollte. Die „Strategen“ von GM machten diesen Plan zunichte, indem sie Geldmittel für den Kombi blockierten.