Youngman will nächste Woche ein konkretes Gebot für Saab abgeben.Die Zeit drängt, denn jeder Tag ist für die Fortführung von Saab kostbar und zusätzlich könnte Saab von den Insolvenzverwaltern zerschlagen werden.
Die Rede ist von mehreren hundert Millionen Euro. Sollten diese Zahlen stimmen, würde es sich um ein ziemlich gutes Angebot handeln.Bei einer Zerschlagung von Saab würde sich kaum eine solche Summe erwirtschaften lassen.
Dieses kurzfristige Gebot könnte auch der Grund sein, warum Youngman alle Beteilgten, darunter auch die Zulieferfirmen und die Gewerkschaften, nach China eingeladen hat. Man will ein Gesamtkonzept vorstellen und benötigt dafür auch die Unterstützung der Saab-Geschäftspartner und der Saab-Mitarbeiter. Youngman will schnellstmöglich Saab-Modelle ohne GM-Technik konstruieren und dann die Produktion wieder aufnehmen. Dies wäre dann zunächst der überabeitete 9-3II und dann der auf der Phoenix-Plattform basierende 9-3III, dessen Entwicklung zu großen Teilen abgeschlossen ist. Der 9-4X und der 9-5 könnten nicht mehr produziert werden.
Trotzdem ist die ganze Geschichte schon tragisch. Youngman hatte Anfang November eine bindende Vereinbarung mit SWAN, zusammen mit Pang Da Saab für 100 Mio. Euro zu kaufen. Youngman hätte für 60 Mio. Euro 60% von Saab erhalten. Aufgrund der GM-Lizenz-Problematik ließen die Chinesen damals die Vereinbarung auslaufen. Jetzt bietet man wieder für Saab, wieder ohne GM-Lizenzen. Jetzt muss man aber ein Vielfaches bezahlen und auch deutlich mehr in Saab investieren, um den durch die Insolvenz entstandenen zusätzlichen Schaden zu begleichen.