Saab-Youngman-Plan: GM schießt wieder quer

Eigentlich habe ich mit einem ruhigem Wochenende bei Saab gerechnet. Doch heute am frühen Abend gibt es wieder Saab-Meldungen. Sie kommen von GM und ich muss wirklich sagen, dass ich so langsam sehr ärgerlich auf die Herren aus Amerika bin!

GM hat wieder über den Sprecher James Cain (Bild links) verlautbaren lassen, dass man auch dem neuen Saab-Youngman-Plan nicht zustimmen werde. Auch bei diesem neuen Plan sei laut Cain eine Zustimmung von GM notwendig, da er eine direkte und indirekte Änderung der Eigentümerstruktur vorsehen werde. Cain glaubt, dass alle Vorschläge bisher immer auf eine Änderung der Eigentümerstruktur bei Saab herausgelaufen seien. Daher könne es auch bei den neuesten Planungen nicht anders sein. Diese neuen Planungen von Saab und Youngman würde daher keine Zustimmung von GM finden können.

Victor Muller hat umgehend dieser Verlautbarung von GM widersprochen. Die Erklärung von GM entspreche nicht den Tatsachen sondern beruhe auf Hörensagen und Vermutungen. Offensichtlich liege ein Versuch seitens GM vor, das Gericht in Vänersborg negativ zu beeinflussen. Beim neuen Plan gebe es keine Änderung der Eigentümerstruktur und somit sei eine Zustimmung von GM gar nicht notwendig. Inhaltlich habe sich GM auch noch gar nicht zu den aktuellen Planungen geäußert.

Kann GM nun wirklich die Einigung mit Youngman verhindern? Oder ist es tatsächlich ein letzter Versuch, mit Drohungen und bewußt oder unbewußt falschen Informationen die Fortsetzung der Rekonstruktion bei Saab zu verhindern? Kennt GM überhaupt den Inhalt der aktuellen Planungen? Nach dem Wortlaut der Meldung der TTela sind GM die neuen Planungen nicht im einzelnen bekannt und Cain scheint einfach Vermutungen zu äußern.

Das wäre höchst unprofessionell! GM geht einfach ohne weitere Kenntnisse davon aus, dass eine Zustimmung von GM notwendig sei und gibt vorsorglich und natürlich vor dem wichtigen Termin eine Presseerklärung heraus. Für mich ist das Verhalten von GM höchst unseriös und geschäftsschädigend.

Klar ist so langsam für mich, dass unser direkter Gegner in Detroit sitzt. Saab sollte sich ganz von GM lösen und bei einer Fortsetzung der Rekonstruktion umgehend die Phoenix-Plattform von den restlichen GM-Teilen freimachen. Dann könnte man wirklich in ca. 5 Jahren nach der nächsten Erneuerung der Modellpalette sagen: Kein GM mehr! Für mich wird immer klarer: Kein Produkt mehr von dieser „ass…“ Marke aus Detroit!

Update 22.30 Uhr:

Zwischenzeitlich gibt es weitere Aussagen von James Cain. GM stört sich angeblich an einem geplanten Joint-venture von Saab und Youngman, also an einer gemeinsamen Tochter beider Firmen, die für die Fahrzeugentwicklung Technologierechte übertragen bekommt. Aufgrund der schlechten finanziellen Lage von Saab habe Youngman entscheidenden Einfluss auf Saab. Deshalb sei all dies eine indirekte Übernahme von Saab.

Aus meiner Sicht ein tolles Totschlag-Argument. Weil Saab finanziell schwach ist, bedeutet laut GM also jedes Darlehen oder jede Zusammenarbeit mit anderen Firmen defacto eine Übernahme von Saab für GM. Damit kann GM natürlich alles und jeden blockieren. Ich glaube jedoch kaum, dass man mit solch einer Vertragsauslegung im Zweifel vor Gericht durchkommen würde. Unglaublich, wieviel Angst GM haben muss, wenn man zu solch lächerlichen Argumentationen greifen muss. Was das Joint-venture betrifft bin ich mir nicht sicher, ob GM überhaupt irgendwelche bestätigten Infos besitzt. Cain bezieht sich auf Informationen vom schwedischen Botschafter und vom Saab-Administrator Guy Lofalk. Diese Personen sind an den aktuellen Verhandlungen mit Youngman aber gar nicht beteiligt.

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