Neues zu Saab – das Wort zum Sonntag…

So jetzt habe ich doch mit meine Vorsätzen gebrochen und ein paar freie Minuten heute am späten Abend genutzt, um mich über den „Sachstand“ bei Saab zu informieren und hier darüber zu schreiben. Naja, hätte ich es mal mit dem Informieren bleiben lassen. Die letzten zwei Tage waren für mich, aber viel mehr für meine bessere Hälfte sehr anstrengend und an Schlaf war fast nicht zu denken. Und dann noch die grandiosen Saab-Nachrichten in der Presse. Gut sieht das alles bisher nicht aus. Da es von den Verhandlungen nichts zu berichten gibt, scheinen sich die Pressemitteilungen über die gegenseitigen Anschuldigungen von Saab Administrator Guy Lofalk und SWAN zu überschlagen. Natürlich gibt es deshalb auch wieder jede Menge Gerüchte.

Von SWAN und Victor Muller kommt über die Presse die Info, dass Guy Lofalk ohne Absprache gehandelt habe. Neben den unnötigen und ergebnislosen Geheimverhandlungen Lofalks habe Lofalk auch sinnlos teure Berater beauftragt. Als Beispiel wird eine PR-Agentur genannt, die keine Leistungen erbracht habe, aber von Lofalk aus Saab-Konten 150.000 Euro erhalten habe. Daneben berichtet die TTela, dass Guy Lofalk die treibende Kraft beim Versuch war, Victor Muller loszuwerden. Lofalk hat also wohl vorsätzlich seine Kompetenzen als Administrator überschritten und den Chinesen ein „unmoralisches Angebot“ gemacht, auf das sie schlussendlich hereingefallen sind.

Guy Lofalk lässt dagegen über die Presse verlautbaren, dass Saab gegen die Regeln der Rekonstruktion verstoßen habe. Saab habe ohne Kenntnis und Einverständnis Lofalks ca. 3,5 Mio. Euro Schulden während der Rekonstruktion gemacht. Daher habe er die Rekonstruktion abbrechen müssen

Daneben gibt es Meldungen, dass ein Betrag von ca. 3,3 Mio. Euro von Youngman  zwischenzeitlich bei SWAN eingetroffen ist. Angeblich soll Lofalk bei seinem Antrag auf Abbruch der Rekonstruktion bekannt gewesen sein, dass dieser Betrag umgehend bei SWAN eintrifft. Gerüchtweise soll es sich bei dieser Überweisung um ein bewußtes Manöver von SWAN und Youngman handeln, um Guy Lofalk loszuwerden. Saab könnte jetzt gegenüber dem Amtsgericht Vänersborg berichten, dass Lofalk ohne Grund den Abruch der Rekonstruktion beantragt habe und deshalb abgelöst werden müsse. Sicher ist dies alles natürlich nicht, es sind lediglich Spekulationen in der Presse.

Das ganze ist also nicht mehr vergüngungsteuerpflichtig. Die Gerüchte wogen übers Wochenende hin und her, aber über die Frage der Rettung von Saab gibt es keine Neuigkeiten. Gerade die vielen Gerüchte über die möglichen Winkelzüge der Parteien darf man zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls ernst nehmen. Wir müssen wohl das Ende der Woche abwarten, bis das Gericht entscheidet und ein paar Fakten auf dem Tisch liegen. Zur Zeit gibt es nur Anschuldigungen gegen Guy Lofalk, die aus meiner Sicht recht plausibel sind. Gegen diese Anschuldigungen setzt sich Guy Lofalk verständlicherweise – ob nur zu recht oder zu unrecht – zur Wehr. Ob seine Behauptungen gegenüber der Presse richtig sind, kann ich nicht beurteilen. Wie ich bereits vor einiger Zeit geschrieben habe und jetzt nochmals als mein Wort zum ausklingenden Sonntag: Jetzt endlich sollten alle Beteiligten zum Wohl von Saab zusammenarbeiten und nicht Einzelinteressen gegeneinander auskämpfen.

Trotzdem bin ich weiterhin der Meinung, dass Guy Lofalk schnellstmöglich abgelöst werden muss. Klar ist, dass Guy Lofalk nicht für die Finanzierungsprobleme von Saab und den Produktionsstopp verantwortlich ist. Aber ab seiner Einsetzung als Saab-Administrator im Herbst 2011 ist Lofalk für das Wohl von Saab verantwortlich. Lofalk wird von Saab unfreiwillig fürstlich entlohnt. Dafür muss Lofalk auch eine entsprechende Leistung bringen. Und hier hat Lofalk kläglich versagt. Er hat eine bestehende Einigung zwischen SWAN. Youngman und Pang Da torpediert und damit das Wohlwollen von GM zerstört. Stattdessen hat er mit seinen Eigenmächtigkeiten und seinen Kompetenzüberschreitungen die Eigentümer von Saab hintergangen und wollte seinen eigenen Weg – oder soll man sagen den Weg der schwdischen Regierung – bestreiten. Und dieser Weg war ganz klar eine Sackgasse zum Schaden von Saab. Man kann jetzt SWAN und Victor Muller mögen oder nicht, aber SWAN ist nun einmal Eigentümer von Saab. Und es ist nicht die Aufgabe von Guy Lofalk, wie ein Eigentümer aufzutreten. Egal, was jetzt im einzelnen passiert ist, alleine wegen seiner Unfähigkeit muss Guy Lofalk sofort abgelöst werden. Ob jetzt der Antrag auf Abbruch der Rekonstruktion richtig war, spielt da keine Rolle mehr. Lofalk hat in den letzten Monaten versagt!

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