Die Firma Edithouse Communication, die am Mittwoch gegen Saab einen Insolvenzantrag gestellt hat, zog diesen heute früh nach Verhandlungen mit Saab wieder zurück (vgl. TTela hier). Das Wochenende kann natürlich trotzdem nicht ohne schlechte Nachrichten kommen. Laut DI hier wurden heute vier weitere Insolvenzanträge beim Amtsgericht Vänersborg gegen Saab eingereicht.
Es handelt sich dabei um den Zuliefererkonzern Takata-Petri Standorten in Rumänien, Polen und Deutschland. Antragsteller sind vier Takata-Petri Konzernfirmen. Saab schuldet diesen Firmen insgesamt ca. 1,9 Mio. Euro.
Da mit einem Insolvenzantrag ein Schuldner keine bessere Position bei der Erfüllung der Schulden erzielen kann, geht es wohl auch dieses Mal um die Verbesserung der Verhandlungsposition bzw. um die Ausübung von Druck gegenüber Saab. Dieses Spielchen kann man natürlich mit vielen weiteren Zulieferfirmen machen. Ruhe wird Saab erst haben, wenn das Berufungsgericht in Göteborg den Antrag auf Rekonstruktion genehmigt. Damit hätte Saab Zeit für Verhandlungen in Ruhe und schlussendlich die Möglichkeit, durch die hoffentlich eintreffenden Gelder aus China mit einer Bezahlung der Zulieferer und der Mitarbeiter die kurzfristigen Finanzierungsprobleme zu beenden.
Die Gewerkschaft IF Metall will dagegen bis zur am nächsten Dienstag erwarteten Entscheidung des Berufungsgerichts abwarten. Sollte jedoch der Rekonstruktionsantrag von Saab wieder abgelehnt werden, dann muss auch die IF Metall einen Insolvenzantrag stellen um die staatliche Lohnfortzahlung für ihre Mitglieder zu sichern.