Nachdem gestern von der Saab-Presseabteilung mitgeteilt wurde, dass eine Einigung mit den Zulieferfirmen schwerer ist als vorher angenommen, mehren sich heute die Anzeichen, dass sich der Start der Produktion sich um eine Woche vom 9. August auf den 15. August verschieben wird.
Die TTela berichtet hier, dass der Zulieferer TTAB aus Trollhättan seine Angestellten informiert hat, dass die Arbeit für Saab frühestens in der 33. Kalenderwoche wieder aufgenommen wird. Dies würde für den 15. August sprechen. Zusätzlich berichtet die DI, dass sich Saab zwar mit der Mehrheit der Zulieferer geeinigt habe, aber nicht mit allen und Saab „gegen die Uhr“ kämpfe. Selbst die DI erwartet aber, dass die demnächst fälligen Löhne bezahlt werden.
Offensichtlich scheint es Saab schwerzufallen, alle Zulieferfirmen von ihrem Angebot (10% der Schulden werden sofort gezahlt, Restzahlung im Herbst, Lieferung gegen Vorkasse) zu überzeugen. Aus meiner Sicht existiert deshalb auch noch die Vollstreckung über die schwedische Kronofogden-Behörde. Grundsätzlich müsste Saab genug Bargeld haben, um diese vollstreckbaren Forderungen von ca. 5 Mio. Euro sofort zu bezahlen. Verhandlungstaktisch ist dies aber zur Zeit nicht möglich.
Saab kann nicht einzelne Zulieferfirmen, die jetzt Druck über eine Vollstreckung aufbauen, voll bezahlen und anderen nur ein 10%-Angebot machen. Würde Saab jetzt die Kronofogden-Forderungen voll begleichen, würde sich kein anderer Zulieferer mehr auf das 10%-Angebot einlassen.
Hoffentlich kommt bald eine Einigung zustande. Solange eine Vollstreckung im Raum steht und die Produktion nicht aufgenommen wird, gibt es weiter Raum für negative Presseschlagzeilen, die das schon stark angekratzte Saab-Image weiter schädigen.