Neues zu Saab – 24.06.2011

Nach den gestrigen schlechten Nachrichten sollte jetzt zunächst mal wieder etwas Ruhe einkehren. Saab versucht, Lösungen zu finden. Ob dies geschafft werden kann, steht noch in den Sternen.

Ich bin der Meinung, dass man Nachrufe auf Saab erst bringen sollte, wenn es wirklich vorbei ist. Doch selbst eine Insolvenz muss nicht zwangsläufig das Ende bedeuten. Saab hat einiges zu bieten: Eine der effizientesten Fabriken weltweit, ein tolles Entwicklungsteam, tolle und moderne Produkte und viele neue Entwicklungen in der Pipeline (9-3III, Saab eXWD Hybridantrieb, PhoeniX-Plattform, Saab IQon). Insofern sollten sich einige, die jetzt auf Kosten der Saab-Mitarbeiter und mehrerer 100.000 Kunden frohlocken, dass sie vielleicht mit ihren Untergangsvisionen recht hatten, nicht zu früh freuen…

So jetzt zu den aktuellen Nachrichten:

Laut TTela hier ist das Immobiliengeschäft mit Hemfosa „im Prinzip“ abgeschlossen. Es müssten nur noch einige rechtliche Formalitäten übers Wochenende geklärt werden. Hemfosa will ca. 33 Mio. Euro für die Saab-Fabrik bezahlen. Dies würde mehr als die aktuellen Lohnrückstände decken und die Insolvenz abwenden. Allerdings ist fraglich, ob diese Summe für die Wiederaufnahme der Produktion ausreicht. Hemfosa will angeblich Anfang nächster Woche den Betrag an Saab überweisen.

Update 12.00 Uhr:

  • SvD berichtet hier, dass Saab auch die Gehälter der Ingenieure, die normalerweise nächsten Montag gezahlt werden müssten, vorläufig nicht auszahlen wird.
  • TTela  meldet hier, dass der Zulieferer DHL schon am 21.06. einen Teil der zuvor entlassenen Mitarbeiter, die bei Saab eingesetzt waren, wieder für eine Tätigkeit bei Saab eingestellt hat. Es scheint sich also bei den Zulieferfirmen etwas zu bewegen. Ob die aktuelle Situation an dieser „Bewegung“ etwas ändert ist aber noch unklar.
  • Bloomberg berichtet hier, dass Pang Da am Kooperationsvertrag mit Saab trotz der aktuell schlechten Lage festhalten will. Der Sprecher von Pang Da, Wang Yin, sagte in einem Telefoninterview, dass Saab zur Zeit befristete finanzielle Probleme habe. Diese seien jedoch nicht fundamental.
  • Die Kritik am Verhalten der schwedischen Regierung wird lauter. Robert Collin vom Aftonbladet kritisiert hier, dass die schwedische Regierung die eigene Industrie im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern nicht unterstützt und damit den Industrie- und Wissenschaftsstandort Schweden schädigt. Die Regierung und insbesondere Ministerpräsident Reinfeldt treffe negative Aussagen zu Saab, habe aber eigentlich keine Ahnung von den tatsächlichen Fakten.

Update 16.00 Uhr:

GP berichtet hier, dass Youngman und Pang Da mit Saab und auch direkt mit Victor Muller Gespräche führen, um die aktuelle Krise bei Saab zu bewältigen. Nach Ansicht der chinesischen Investoren ist die Krise bei Saab nur vorübergehend und nicht fundamental.

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