Weiterer Rückschlag für NEVS: Kein Griffin-Logo!

Die Rückschläge für den Saab-Käufer NEVS häufen sich. Zunächst ergaben sich für NEVS Probleme bei der Zahlung des Kaufpreises für Saab und des Rückkaufs der Anteile an Saab Properties. Diese Verträge sind bis heute nicht vollzogen, die finanziellen Probleme von NEVS bestehen weiterhin. Die schlechten Nachrichten für NEVS nehmen aber kein Ende. Scania hat jetzt NEVS die Verwendung des Greifs, also des Griffin-Logos, verboten.

Bereits Ende Juni 2012 gab es Berichte, wonach die Verhandlungen von NEVS mit Scania und der Saab AB in Stocken geraten sind. Nach der stückweisen Übernahme der Saab Automobile AB durch GM bis zum Jahr 2000 hatten die Saab AB und Scania der Saab Automobile AB die Nutzung des Markennamens Saab und die Nutzung des Greif-Logos kostenlos gestattet. Nach der Insolvenz der Saab Automobile AB musste der neue Investor über weitere Nuutzung dieser Rechte mit den beiden Eigentümern dieser Rechte verhandeln.

Die Saab AB und Scania waren bisher der weiteren Nutzung der Namens- und Logo-Rechte eher aufgeschlossen gegenübergestanden. Nach der Beginn des Insolvenzverfahrens hatten die Saab AB und Scania stets betont, dass ein Käufer von Saab diese Rechte weiter nutzen kann. Bedingung beider Firmen war, dass die Pläne des Saab-Käufers mit den Werten der Saab AB und von Scania übereinstimmen.

Doch heute gab es die endgültige Absage von Scania. Nach einer Meldung des Radiosenders P4 Väst wird Scania NEVS die Nutzung des Greif-Logos nicht gestatten und auch keine weiteren Verhandlungen mehr mit NEVS darüber führen. Das „Nein“ von Scania gegenüber NEVS sei nicht verhandelbar, sagte der Kommunikationsdirektor von Scania, Erik Ljungberg. Das Risiko für Scania sei zu groß und man sei es den Mitarbeitern schuldig, die Werte von Scania zu schützen.

Bisher gibt es noch keine Stellungnahme der Saab AB zu den Namensrechten. Aufgrund der Aussagen von Scania und der gleichgerichteten Interessen der Saab AB gehe ich davon aus, dass NEVS auch die Verwendung des Markennamens Saab durch die Saab AB nicht gestattet wird. Zwar war die Saab AB in der Vergangenheit „großzügiger“ bei den Namensrechten, während es schon mehrfach Gerüchte gab, dass Scania das Greif-Logo nicht mehr zur Verfügung stellen will. Jedoch glaube ich kaum, dass NEVS die sinnvollen und angemessenen Bedingungen der Saab AB plötzlich doch erfüllen kann, nachdem die ähnlichen Bedingungen von Scania nicht erfüllt werden konnten.

Auch wenn dies schlechte Nachrichten für NEVS sind, bin ich persönlich nicht traurig über die Entscheidung von Scania. Denn die bisher geäußerten Absichten und Planungen von NEVS sind eher abenteuerlich, nicht logisch und äußerst unrealistisch. Dass Scania dafür nicht das eigene Logo hergeben will, ist nachvollziehbar.Traurig wäre ich auch nicht, wenn NEVS die Verwendung des Markennamens Saab verboten werden würde. Dann gäbe es zumindest die theoretische Möglichkeiten für einen Investor, mit einem sinnvollen Konzept, das Scania und die Saab AB überzeugt, Saab wiederzubeleben.

NEVS hat daneben aus meiner Sicht mehrfach deutlich gemacht, dass man nichts mit der Tradition von Saab am Hut hat. Dann sollten die NEVS-Fahrzeuge auch nicht den Namen Saab und das Greif-Logo tragen. Insofern ist es besser wenn NEVS die Markenrechte nicht bekommt und im Zweifel dann überhaupt keine Fahrzeuge mehr unter dem Namen Saab mit dem Greif-Logo gebaut werden.

Weiterhin kritisieren muss man die Insolvenzverwalter. Es zeigt sich immer mehr, dass NEVS offensichtlich der falsche Käufer ist. Nicht nur für die Firma Saab Automobile, sondern auch für die Gläubiger von Saab. Bisher ist nicht erkennbar, dass NEVS die finanziellen Mittel hat, um die ausgehandelten – aber noch nicht einmal bekannten – Kaufpreise für Saab und Saab Properties zu bezahlen. Eine Bezahlung lässt weiter aus sich warten. Dieser Fehlschlag mit NEVS liegt eindeutig im Verantwortungsbereich der Insolvenzverwalter.

Interessant ist dabei auch noch die Tatsache, dass die zwei ursprünglichen Insolvenzverwalter aufgrund der Rechteproblematik extra nachträglich einen dritten Insolvenzverwalter – Kent Hägglund – speziell für diese Thematik bestellen haben lassen. Hägglund äußerte sich im April 2012 noch sehr zuversichtlich. Nach Auswertung der eingegangenen Angebote sah er damals bei der Erteilung der Marken- und Logorechte keine Probleme und rechnete mit einem positiven Ausgang der Verhandlungen. Da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder hatte Herr Hägglund schon im April keine Ahnung wovon er sprach oder seit April ist im Insolvenzverfahren grundlegend etwas schief gelaufen.

Ob der viel beschworene weitere Investor, der die Marke Saab wieder auferstehen lässt, kommen wird, ist mehr als fraglich. Viele hier hoffen ja noch auf einen „Seiteneinstieg“ von Mahindra. Anhaltspunkte dafür gibt es bis heute allerdings keine – aus der Richtung Mahindra herrscht Funkstille. Zwar sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, denn wir allen wollen ja auch später mal einen neuen oder neuen gebrauchten Saab fahren. Aber die Hoffnung auf den „weißen Ritter“ Mahindra könnte sich so schnell in Luft auflösen wie die Geschichte über den angeblichen Einstieg von BMW bei Saab. Da hatten wir dann auch viel Spekulation um nichts! Aber wie gesagt, hoffen ist ja nicht verboten. Aber man muss damit rechnen, dass die Hoffnung nicht erfüllt wird.

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41 Antworten zu Weiterer Rückschlag für NEVS: Kein Griffin-Logo!

  1. Peter schreibt:

    Dieser Artikel hat den Nagel vollkommen auf den Kopf getroffen . Leider wird es so sein das es keine neue Saabs mehr geben wird . Und im Falle NEVS bin ich auch ganz froh darüber , das nicht irgend ein Elektromurks diesen stolzen Namen tragen darf. Falls die irgendwan mal die Kohle aufbringen und bezahlen , so haben die sich eine Autofabrik gekauft , aber nicht Saab.
    Ich glaube auch kaum , das da noch was Anderes ( Investor ) nachkommt . Die Sache ist wohl leider gelaufen und das ärgert mich am meisten , GM hat das erreicht was sie wollten , Saab Automobile sind Geschichte. Aber wenigstens wird Herr Muller die Verbrecher in Detroit noch ein wenig ärgern.

  2. Marcus schreibt:

    prima beitrag!
    es freut mich, dass nevs nicht das logo verwenden darf. somit bleibt raum für eine tragfähigere lösung – evtl. auch als neugründung.
    ich sehe nicht ganz so schwarz, da ich saab sowohl als name, als auch als markenbegriff weltweit für eine interessante investition halte, idealerweise angelehnt an einem volumenhersteller.
    schaun wir mal, das ganze dürfte noch spannend werden…

    auf jeden fall steht damit fest, dass die verwalter wirklich einen miesen job gemacht haben und nevs zwar eine fabrik gekauft hat (zumindest wenn sie bezahlen…), aber nicht wirklich saab.
    saab ist ein markenbegriff und saab sind die menschen, die dort beschäftigt waren.
    ersteres bekommt nevs nicht und an zweiterem haben sie kein interesse.

    entschuldigung: schön blöd.

    • karl schreibt:

      @Marcus
      Du hast einen Fehler in deiner positiven Betrachtung, der Name Saab ist nicht zu erwerben. Die Saab AB wird diesen Namen nicht verkaufen, warum sollte sie? Die Situation wäre nur gegeben gewesen, wenn es einen direkten Neubeginn gegeben hätte, da wollte man nicht im Wege stehen.
      Das ein Unternehmen, dass heute den Namen Saab trägt, in Zukunft Autos herstellen wird ist unwahrscheinlich, damit ist Saab-Automobile wohl endgültig Geschichte.

      Wie sieht es aus, wenn der NEVS-Schwindel platzt? Beginnt das Insolvenzverfahren von Neuem?

      Wie sieht es mit den Rechten von Saab-Parts aus? Könnten die auf die Idee kommen einen BAIC C70 als Saab zu vertreiben und hätten dann die Rechte den Namen Saab zu verwenden?

      • Marcus schreibt:

        stimmt – wenn die sache mit nevs wirklich abgeschlossen wird, haben diese zunächst einmal die namensrechte – die denen aber bei dem bekannten „versuchsgeschäftsmodelleinerlaienspielschar“ wohl egal sein dürften, weil der name alleine ohne substanz, oder als leere hüllen auch nichts wirklich wert ist.
        mir persönlich wäre es auch egal, wenn es künftig aus trollhättan „scania“ pkw made by saab-mitarbeitern geben würde…

        • Detlef Rudolf schreibt:

          Hallo Marcus,

          bis Du Dir sicher, dass bei einem Abschluss des Verkaufs durch Bergqvist + Co. an NEVS auch automatisch das Recht am Namen SAAB mit verkauft wird? Ich bin immer davon ausgegangen, dass selbst in diesem Falle (von dem ich mittlerweile nicht mehr ausgehe) erst „grünes Licht“ von der SAAB AB abzuwarten wäre.

          Weiß jemand, wie hier die Rechtslage ist?

        • Marcus schreibt:

          hallo detlef,

          natürlich hast du recht: die namensrechte liegen nicht nevs.
          ich denke nur, dass diese sehr leicht zu erhalten wären, wenn auch nur annhähernd ein geschäftsmodell tragfähig erscheinen würde oder zumindest den namen nicht beschädigen würde.
          ich glaube, man hat es sich bei nevs deutlich zu leicht vorgestellt und der massive arktische gegenwind, der ihnen entgegenschlägt, bringt vielleicht auch den schwedischen chinesen zum nachdenken…

  3. DAF schreibt:

    Game over! Zumindest kann unser Greif würdevoll abdanken und sein Ansehen kann keinen Schaden nehmen. Ich werde heute meinen 900er und 9000er auf Trauerbeflackung setzen.

  4. Brause schreibt:

    Na endlich hat man begriffen das Saab längst schon Geschichte ist. LEIDER!!! Aber besser ein würdevoller Abgang als ein weiteres Dahinsiechen und Sterben auf Raten. Was auch immer mit Saab oder deren Teilen passiert, wir werden leider keine neuen Saabs wie wir sie kennen mehr sehen. Ich bleibe dabei: Saab ist schon seit 2 Jahren Geschichte. Leider.

  5. Klaus 9-5 II schreibt:

    Bei all der Trauer um SAAB ist dies eine Freude !
    Mein Dank gilt Scania, dass uns traditionslose Steckdosentanker mit Greif-Logo erspart bleiben.

    Stellt euch vor, Florian Silbereisen (er verzeihe mir) kauft die Neverland-Ranch und nennt sich zukünftig Michael Jackson…

    Brrrr….

  6. Joachim schreibt:

    Die Pessimisten hier im Blog schaukeln sich gegenseitig ziemlich hoch – kein Wunder, man hört ja auch keinerlei Statements von Seiten der Langzeit-Verwaltung und auch nicht von Youngman-Lotus (dort hatte der von Youngman-Lotus eingesetzte schwedische Anwalt ein wichtiges Statement noch für den August angekündigt).

    Ich für meinen Teil sehe die Dinge aber ähnlich wie Marcus – man solte allerdings auch endlich mal beginnen, Bergqvist + Co. abzusägen, wenn von dort nicht schleunigst eine andere Richtung in puncto Investoren sichtbar wird!

  7. B. Koch schreibt:

    zum einen glaub ich, dass da immer noch im Hintergrund geschoben wird, und zum anderen wird einfach nur kommuniziert, was man uns gerne wissen lässt.
    ich frag mich nur, warum hatte dann Castriota einen Vertrag bekommen über alle zukünftig produzierten autos – und dass ist noch nicht so lange her.
    ein weiterer gedanke ist legt sich auch auf: wenn VM immer noch mitmischt, wenn VM erst jetzt mehr als ein halbes Jahr später zu klagen anfängt, dann kann da noch viel kommen.
    man sollte auch mal Maud Olofsen zur Rechenschaft ziehen, und da kommen sicher auch noch andere in frage, die beim gedanken an saab ein schauer wegen eines schlechten Gewissens über den Rücken läuft.

    Bevor mich wieder jemand zum semantischen Tiefflieger abstemmelt, möchte ich mich gleich entschuldigen für meine emotionale Germanistik.
    Man schreibt halt, was einem so am Herzen liegt. Ohne Rechtschreibprüfung oder doppelten Boden.

    Ich glaub übrigens immer noch an Saab, und dass es wieder Autos geben wird.
    VM hatte es uns mit Spyker vorgemacht. Da hat die Wiederbelebung auch mehr oder weniger funktioniert.

  8. URS schreibt:

    Vorerst steht SAAB immer noch unter der Verwaltung der Liqauidatoren und gehört immer noch SWAN/Spyker, da NEVS bisher nicht im Stande war den Kaufpreis zu begleichen. Daher SAAB gibt es immer noch, produziert aber keine Autos und auch sonst nichts.
    Die Liquidatoren Bergqvist + Co. stehen jetzt unter dem grossen Zwang bald eine vernünftige und tragfähige Lösung zu bringen. Sonst riskieren sie eine grossen Schadenersatzklage der Gläubiger und das ist nicht gut für Bergqvist + Co. das sie persönlich haften.
    Aus meiner Sicht wird in Bälde sicher was geschehen. Ob das dazu führt, dass SAAB wieder Autos produzieren wird, weiss noch niemand von uns, aber seien wir deswegen nicht gleich mutlos. Ein wenig Optimismus ist doch alleweil besser als dem Pessimismus zu frönen 😉

  9. Pommerscher Südschwede schreibt:

    MeineVision von vor 3 Monaten wird es mit Sicherheit nicht mehr geben.
    Aber ich gehe davon aus, dass SCANIA und SAAB AB sehr wohl die Dinge prakmatisch sehen und dem Treiben seitens NEWS nichts abgewinnen können.
    Deshalb sind die Geschehnisse der Letzten Tage schon Konsequent. Aber beglückwünschen will ich keinen. Alles ist viel zu emotional gelagert. Bisher kann ich auf 21 JAhre SAABnutzung zurückschauenund werde es noch ein paar Jahre tun. (Solange es halt gehen wird)
    Mein Jüngster sieht es genauso und wird sich einen 9-5 erster Bauart zulegen. Bei seiner Länge eben Sinnvoll.

    Was die Hintertürchen anbelangt, orientiere ich mich an einer altenWeisheit, die sich in meinem Leben bisher immer bewahrheitet hat: Geht eine Tür zu, geht eine andere Auf. Nur finden muß diese. Es sind schon viele Automarken verschwunden, und einige wenige sind wieder Auferstanden. Vielleicht auch irgendwann in Trollhättan.

    Verückt genug ist ja der SAABianer schon immer gewesen.

  10. tauentzien schreibt:

    @ Namensrechte

    Die Namensrechte am Namen Saab liegen bei der Saab AB. Die Saab AB hat bisher der Saab Automobile AB die kostenlose Nutzung des Namens Saab gestattet. Laut heutiger Aussage der Saab AB verhandelt man (im Gegensatz zu Scania) weiter mit NEVS über die Nutzung des Markennamens Saab.

    • karl schreibt:

      Genau, die Nutzung des Markennamens gehört eben nicht zur Konkursmasse. Deshalb bin ich auch sehr skeptisch, dass es weiterhin Saab Pkw geben wird, egal wer da noch die Reste von Saab verwerten kann.
      Zum Griffin-Logo möchte ich noch anmerken, dass Scania eine Tochtergesellschaft von VW ist. Ich könnte mir vorstellen, das es dem VW-Konzern sehr gelegen kommt, dass man als einen überzeugenden Grund, die mangelnde Seriosität von NEVS angeben kann, weshalb man die Rechte nicht weitergeben möchte.
      Saab könnte ja auch eine ernsthafte Konkurrenz für Audi werden, wenn ein kapitalkräftiger Eigner ins Spiel kommt.

      • Sarg 9-5 II schreibt:

        HA HA HAHA HA … und BMW und Mercedes würde SAAB auch gleich noch vom Markt fegen …

        Ich mochte und mag meine SAAB auch deshalb, weil sie nie eine „ernsthafte Konkurrenz“ zu dem Einen oder Andern, sondern vor allem ein individuelles Angebot waren, das mir gefiel.

  11. Jürgen schreibt:

    Glückwunsch an Scania. Lieber zu den Werten stehen, als im großen Teich der Namenlosen mitschwimmen. Hoffentlich kommt noch ein Investor auf die Idee, das Typen und Charaktäre mehr bieten als Einheitsbrei.

  12. polar schreibt:

    Lasst uns SAAB in guter Erinnerung behalten. Lieber das Licht endgültig löschen,als mit irgendwelche Alibilösungen zu leben mit dem am Ende kein SAAB-Fan umgehen möchte. Das LOGO ist jetzt schon knapp.

  13. Guido schreibt:

    Als noch ein Retter für Saab gesucht wurde, wurde auch an dieser Stelle immer wieder für den Erhalt der Arbeitsplätze plädiert. Jetzt, wo NEVS den Zuschlag erhalten hat, hoffen einige, dass keine Saabs mehr gebaut werden bzw. fänden es nicht schlimm. So kann die Stimmung wechseln!

    • tauentzien schreibt:

      Ich glaube, da liegt gar kein Stimmungswechsel vor. Weiterhin würde sich jeder über den Erhalt von Arbeitsplätzen freuen. Das Problem ist doch, dass „NEVS“ offensichtlich nicht der „Retter“ ist, den sich alle für Saab und die ehemaligen Saab-Mitarbeiter erhofft haben. Denn mit den diffusen Planungen von NEVS werden wohl kaum Arbeitsplätze in annehmbarer Zahl geschaffen werden. Warum sollte man für so ein unausgegorenes §Kleinprojekt“, das kaum Arbeitsplätze schafft und auch sonst kaum etwas mit der Saab-Tradition zu tun hat, auch noch den Namen Saab hergeben?

  14. URS schreibt:

    Jetzt seien wir doch mal ehrlich, wir können ja alle nicht in die Zukunft sehen! Die einen sind halt eher Pessimisten, die andern halt eher Optimisten 😉
    Ich meinerseits würde einen Patienten auf dem Operationstisch nicht gleich für tot erklären, auch wenn die Operation zugegebenermassen, schwierig ist.
    …..aber vielleicht sind die Pessimisten auch Optimisten, denn es kann ja schon gut sein dass wir schon im Besitz von raren Fahrzeugen mit einer schönen Geschichte, verbunden mit viel Mythos sind!

    • Marcus schreibt:

      so ist es!
      keiner weiss, was wie die zukunft bringt, aber leider meinen manche, sie hätten seherische fähigkeiten.
      es wird immer optimisten und pessimisten geben.
      erstaunlicherweise kenne ich keinen optimisten, der behauptet er wäre mit seiner meinung realist – es gibt aber ein fülle von pessimisten, die ihre einstellung als „realismus“ bezeichnen.
      ich bin optimist – und lag damit in meinem leben sicher nicht mehr daneben, als jeder pessimist.
      daher glaube ich auch an eine zukunft von saab – egal wie diese aussehen mag.

      einfach die jeweiligen einstellungen akzeptieren, das hilft ungemein.

      • Sarg 9-5 II schreibt:

        Lustig, ich habe tatsächlich mal einen Artikel gelesen, der Untersuchungsergebnisse eines Instituts zu dieser fast schon philosophischen Frage vorstellte. Und tatsächlich war man zu dem Ergebnis gekommen, dass Optimisten sich selbst und ihre Umwelt nicht richtig einschätzen könnten, was sie selbst zu erkennen aber nicht in der Lage seien, weil das ja eben realistisch oder aus Sicht eines unverbesserlichen Optimisten sogar pessimistisch wäre.

        Dass sie also glauben, mit ihrem Optimismus sicher nicht mehr daneben gelegen zu haben als andere, läge demnach mehr in ihrem Wesen begründet als in einem gesunden Urteilsvermögen.

        In dem Artikel hieß es weiter, dass Menschen, die sich selber als Pessimisten bezeichneten, hingegen viel häufiger in der Lage gewesen seien, sich selbst und ihre Umwelt realistisch einzuschätzen. Das wäre so ungefähr das Gegenteil Ihrer These.

  15. Marcus schreibt:

    stimmt, das wäre das gegenteil.
    es ist aber nicht meine these, sondern es gibt ebensolche studien die besagen, dass pessimisten oftmals das erwartete auch erleben, weil sie eben unbewusst dazu beitragen.
    optimisten erleben ihre wahrnehmung nach dieser studie übrigens, wen ich mich noch richtig erinnere, zu 2% mehr als pessimisten.
    wieviele studien solchen wir noch heranziehen, die sich widersprechen?

    fragt sich nur, wer glücklicher ist, aber dazu finden sie bestimmt auch eine studie die weismachen will, dass pessimisten glücklicher sind, als optimisten…

    lustig.

    • Pommerscher Südschwede schreibt:

      Ja, das mit Wahrnehmung des Einzelnen,

      „Wahrnehmung ist das Spiegelbild der Realität durch das Prisma des persönlichen Individuums in seinen Sinnesorganen und deren Verarbeitung bei dessen Untermieter, dem Bewusstsein.“

      Daraus (Gute Prismen) ergeben sich ja hier so viele, gute Beiträge. (Von solchen Foren gibt es ja nur 2, SAAB-Tauentzien und der SAAB-Blog bei Motor talk) 😉

      Wir können ja sowieso nur warten und reagieren. Ein Agieren der SAAB-Gemeinde kann es leider nicht geben. Aber wer weis, was die Zukunft bring. Jedenfalls gab es in der Vergangenheit viele Gute Erlebnisse mit und um den SAAB. Und? Laut Gutachter hatte ich vor 2 Jahren das richte Auto beim Unfall, damit hier ab und zu was schreiben kann. Einer der vielen Gründe, warum 9000, 9-5 und wer weis….

      Schönes WE

      Stephan

    • karl schreibt:

      Anstatt deinen Optimismus hier mit philosophischen Betrachtungen zu rechtfertigen, würde ich gern mal die Fakten wissen die dich optimistisch stimmen.
      Das sind die Fakten die ich kenne:
      1. Eine Autofabrik, die seit über einem Jahr nicht mehr produziert.
      2. Ein Großteil der ehemaligen dort tätigen Ingenieure hat eine neue Arbeit angenommen.
      3. Das bisherige Produktionsprogramm darf nicht, oder nur verändert wieder produziert werden.
      4. Der Käufer der Insolvenzmasse kann den Kaufpreis nicht zum vereinbarten Termin bereitstellen.
      5. Ein Teil des Markenlogos darf nicht mehr verwendet werden.
      6. Die Namensrechte gehören einem anderen Unternehmen, dass nur unter Auflagen diese zur Nutzung freigeben will.
      7. Die Automobilindustrie leidet unter gewaltigen Überkapazitäten, die zu immer mehr Werksschließungen in den Hochlohnländern führen.

      Wenn du die gleiche Anzahl positiver Punkte dagegen setzen kannst, dann kann es der eine positiv, der andere Negativ einschätzen.
      Sollte die Liste deutlich ungleich sein, dann ist jede positive Einschätzung unrealistisch.

      Ich bin gespannt auf deine 7, besser 8 Punkte die dir deine positive Einschätzung ermöglichen. Da ich gerne an eine positive Zukunft für Saab Automobile glauben möchte, würde ich mich über die Fakten freuen, die deinem Optimismus zugrunde liegen.

      Wenn du nicht mindestens ebenfalls mindestens 7. positive Punkte dagegen setzen

  16. Marcus schreibt:

    hallo karl,

    erstens muss ich mich nicht rechtfertigen, zweitens wurde alles schon geschrieben und drittens habe ich die grundschule seit 45 jahren hinter mir und brauche deine belehrungen nicht.
    glaub doch was du willst, es interessiert mich nicht im geringsten.

    • Karl schreibt:

      @Marcus
      Deine aggressive Reaktion ist in dieser Form nicht angebracht. Ich habe hier nur die Argumente aufgezählt die mir auf die Schnelle eingefallen sind, die gegen eine Zukunft von Saab sprechen. Da war keineswegs eine Belehrung beabsichtigt. Eigentlich wollte ich gern von dir ein paar Argumente bekommen, auf denen du deinen Optimismus stützt. Da ich nicht allwissend bin, freue ich mich nämlich, wenn mich andere Menschen an ihren Gedankengängen teilhaben lassen, nur so kann ich nämlich neue Erkenntnisse erhalten.
      Wenn man, so wie du, mehrere Kommentare über die Pessimisten verfassen kann, die nicht an die Zukunft von Saab glauben, dann sollte ein Mensch, selbst wenn er nur die Grundschule besucht hat, in der Lage sein ein paar Argumente zu liefern, warum Optimismus in diesem Fall angebracht ist.
      Natürlich musst du dies nicht tun, mit dieser Reaktion hast du lediglich gezeigt wie es um deine soziale Kompetenz bestellt ist.
      Schönen Abend noch!

      • Marcus schreibt:

        @karl,

        es ist wirklich erstaunlich, wie du das, was du möchtest, auch so erklären kannst, dass es nicht buchhalter- und oberlehrermässig rüberkommt.
        du wolltest etwas von mir und ich hab edir klar und eindeutig geantwortet, dass es das von mir nicht geben wird.
        auch meine schulbildung spielt hier keine rolle und ich habe auch nirgends geschrieben, dass ich nur die grundschule besucht hätte…
        was deine weiterungen mit meiner sogenannten „sozialen kompetenz“ zu run haben, ist mir schleierhaft – und diese beurteilung steht dir auch nicht zu.
        fakt ist für mich: du bist anmassend, übergriffig und verbrämst dinge in netten worten, die eigentlich als angriff zu verstehen sind.
        dies ist heute modern – weil leisetreten heute opportun ist.
        ich lehne das ab.
        halten wir es die letzten 55 jahre: du kümmerst dich um dich und ich kümmere mich um mich.

  17. tauentzien schreibt:

    So,und jetzt geniesen wir alle das schöne Sommerwetter und beenden den Streit hier!!!

    • Marcus schreibt:

      hallo tauentzien,

      ehrlich gesagt hört bei 38 grad das geniessen auf…
      ich kann ja verstehen, dass du in deinem blog keinen streit willst, aber ich lasse niemanden in dieser art und weise eine „pseudo-beurteilung“ über mich schreiben, weil ich nicht so funktioniere wie gewünscht, ohne darauf zu erwidern.

  18. Detlef Rudolf schreibt:

    Es ist erstaunlich, wie Karl immer wieder mit seinen negativen Betrachtungsweisen (die aufgeführten Punkte beruhen größtenteils lange nicht auf Fakten oder sind einfach nicht relevant) rüberkommt. Ich nehme dies wie gesagt, erstaunt zur Kenntnis – sehe es aber durchweg anders:

    Zu Nr. 3: Ein verändertes Programm muß nicht unbedingt von Nachteil sein.

    Zu Nr. 4: Es findet sich schon im Sinne der Insolvenzverwalter mit Sicherheit eine Lösung – mit NEVS oder mit einem anderen Investor.

    Zu Nr. 5: Hier merke ich an, dass ein SAAB 9-1 oder 9-3 zur Not auch ohne den Greif auf der Haube fährt.

    Zu Nr. 6 ist anzumerken, dass von Auflagen nie die Rede war – es geht viel mehr um möglichst ähnliche schwedische Werte (könnte bei einem Sinneswandel von NEVS noch kommen oder aber auch von einem anderen Investor noch beigesteuert werden).

    Zu Nr. 7 meine ich, dass SAAB auf keinen Fall in Konkurrenz mit anderen Massenherstellern treten sollte – vielmehr müßte ein gut gemachtes Nischenprodukt möglichst in einem (Auto)-Großkonzern angeboten werden. Beispielsweise wie Maserati im Hause Fiat. Da spielen Überkapazitäten wie bei drögen Mittelklassewagen (Opel, Ford und dgl.) keine Rolle.

    Zu Nr. 2 wäre zu bemerken, dass Ingenieure zurückkommen könnten aber auch neue Kräfte
    durchaus ins Kalkül gezogen werden sollten.

    Zu Nr. 1: Hier ist nur zu bemerken, dass eine kürzere Unterbrechung nicht ganz so nachteilig gewesen wäre (Händler, Kunden usw.) – aber wie heißt es immer so schön: Gut Ding will Weile haben – und genau in diesem Sinne solten wir noch etwas Geduld aufbringen. Eigentlich bringt es auch nichts, dies mit Pessimismus oder Optimismus zu begleiten. Keiner von uns weiß doch, wie es ausgehen wird. Jeder hat halt seine ganz eigene Vermutung.

    • karl schreibt:

      @ Detlef Rudolf
      Ja, du bemerkst zum Schluss richtig: „Keiner von uns weiß doch, wie es ausgehen wird.“ Ich wäre sicher nicht traurig, wenn ich mich getäuscht hätte.
      Meine Freunde in Schweden, die persönlich von dem Konkurs betroffen sind, sehen das jedenfalls noch deutlich negativer und die kennen das Unternehmen von innen. Meine „Fakten“ beziehe ich aus der schwedischen Presse, in dem Prozess des Konkurses habe ich leider keinen Einblick. Ich nehme an, auch sonst niemand der hier schreibt und wenn, er dürfte es kaum öffentlich machen.
      Du schreibst: „Zu Nr. 3: Ein verändertes Programm muß nicht unbedingt von Nachteil sein.“ Richtig, aber besser das alte Programm, als nichts produzieren, denn eine Fabrik produziert auch wenn sie steht Kosten und Neuentwicklungen kosten eine Menge Geld.
      Die Marge die Saab bei seiner geringen Größe erzielen kann ist gering, wie sollen diese Kosten erwirtschaftet werden?
      „Zu Nr. 4: Es findet sich schon im Sinne der Insolvenzverwalter mit Sicherheit eine Lösung – mit NEVS oder mit einem anderen Investor.“ Auch dies bedeutet, positiv betrachtet, weitere Kosten. Bei negativer Betrachtung könnte man auch mit einer kompletten Zerschlagung rechnen.
      „Zu Nr. 5: Hier merke ich an, dass ein SAAB 9-1 oder 9-3 zur Not auch ohne den Greif auf der Haube fährt.“ Ist richtig und sicher das kleinste Problem, aber wer hat das Geld eine 9-1 und 9-3 Entwicklung zu bezahlen? Bis da etwas auf die Räder kommt vergehen mindestens 3 Jahre und die Kosten laufen weiter.
      „Zu Nr. 6 ist anzumerken, dass von Auflagen nie die Rede war – es geht viel mehr um möglichst ähnliche schwedische Werte (könnte bei einem Sinneswandel von NEVS noch kommen oder aber auch von einem anderen Investor noch beigesteuert werden).“ Was anders ist das, als eine Auflage, wenn der Sprecher der Saab AB die Gewährung der Nutzung des Markennamens an klar definierte Bedingungen knüpft?
      Zu Nr. 7: Überkapazitäten hatte auch Saab bisher mit seinen „drögen“ Produkten. Volvo ist auch nicht gerade ein Massenhersteller und hat gewaltige Probleme mit seinen nicht ausgelasteten Anlagen. Wurden auf den Anlagen von Karmann, Heuliez oder Bertone dröge Massenprodukte gefertigt? Das Image von Saab ist eben nicht das einer Edlelschmiede ala Masaratie, auch deshalb ist GM gescheitert. Wie lange dauert ein Imagewandel? Erfolgreich war es bei Audi in fast 25 Jahren, in der „drögen“ Klasse als Beispiel, etwa 10 Jahre bei Skoda. Aber dann wäre Saab nicht mehr Saab.
      Zu den Antworten auf 1 und 2.: Bei Saab herrschte eine außergewöhnlich loyale Betriebskultur, die war über Jahrzehnte gewachsen, die entscheidenden Menschen sind alle gut untergekommen, ob die sich auf einen unsicheren Wechsel einlassen würden?
      Jeder Tag, jede Woche in der nichts produziert wird kostet Geld, an jedem dieser Tage kaufen ehemalige Kunden ein Auto einer anderen Marke. Damit verliert auch die Marke an Wert.
      Ich will an Borgward erinnern, als fünf Jahre nach dem Konkurs der Versuch gemacht wurde, wieder neue Borgward P100 zu verkaufen, war kein Interesse mehr vorhanden. Ein weiterer Versuch mit einer neuen Isabella, Mitte der siebziger Jahre, war bereits nach dem Messeauftritt beendet.
      Bestünde die Situation mit dem Markenrecht nicht, hätte ich mehr Hoffnung für Saab, aber so fehlt mir der Glaube an einen guten Ausgang. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die „Saab-Gene weiterleben werden, aber nicht mehr als Saab.
      Ein Beispiel aus Schweden. Als Electrolux die Motorradsparte (Husquarana) nach Italien verkaufte, gründeten ein paar Verwegene einfach eine neue Firma und bauten unter dem neuen Namen (Husaberg) noch kompromislosere und tollere Motorräder. Tja, als dann Husaberg verkauft wurde….. Schweden sind stoisch und zäh.

  19. blueperformance schreibt:

    Was passiert wenn NEVS sich zurückziehen muss? Geht dann die Angebotsrunde von vorne los oder können die Insolvenzverwalter an der Stelle weitermachen (wenn weiterhin Interessenten da sind)?
    Ich frage mich nur wie NEVS durch Due Dilligence/ Screening gekommen sind und den Zuschlag erhalten haben. Bisher hatte ich NEVS als Übergangskonstrukt/ Placeholder Company gehalten – scheinbar erfüllen sie diese Rolle aber auch nicht.
    Sehe ich es richtig, dass momentan noch die Insolvenzverwalter über die Geschicke bei Saab entscheiden – bis ein Vertrag gültig ist?
    Ist Saab Parts AB wirklich an den Staat ausgegliedert oder ist das auch noch nicht vollzogen?

    • karl schreibt:

      Eine interessante Frage die mich auch beschäftigt.

      So wie ich es verstanden habe, ist bis zur Bezahlung, der Insolvenzverwalter zuständig. Saab Parts geht erst, wenn NEVS bezahlt hat und das Verfahren beendet ist, an den Staat.

      Aber, vielleicht habe ich es auch falsch verstanden.

    • Sarg 9-5 II schreibt:

      „Geht dann die Angebotsrunde von vorne los oder können die Insolvenzverwalter an der Stelle weitermachen (wenn weiterhin Interessenten da sind)?“

      Das sind gleich zwei gute Fragen: Wie wäre das Prozedere und gäbe es überhaupt noch Interessenten?

      Angeblich war NEVS ja zuletzt der beste Interessent. Da braucht man dann wohl nicht mehr zu hoffen, dass noch irgendwas dabei rauskommen könnte, wenn es wieder von vorne los ginge.

  20. tauentzien schreibt:

    Ich denke, die persönlichen Standpunkte zu „Optimist“, „Pessimist“ und „Realist“ sind jetzt klar und sollten keinen Anlass mehr geben, weitere „persönliche Animositäten“ hier auszutauschen. Daher bitte ab jetzt nur noch zum eigentlichen Thema posten. Danke! 😀

  21. Marcus schreibt:

    ich ahbe mir aktuell die webseite von nevs noch mal angesehen:

    es hat sich eigentlich überhaupt nichts verändert und von einer echten suche nach personal ist auch weit und breit nichts zu sehen.

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